Page 82 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
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spezielle Art und das spürt selten jemand. Auch falle ich
nicht auf ihre alltäglichen Intrigen rein. Nebenbei bin ich
sehr tief mit den Beduinen verankert, die meisten davon
haben Brüder und Schwestern in Palästina. Aber die Be-
duinen gaben mir ein Zuhause, als ich es brauchte, ich
wurde bei ihnen wie der eigene Sohn mit viel Liebe und
Achtung, so wie ein König, behandelt, es ist mein auser-
wähltes Volk. Es hieß in Israel, alle Araber seien Sozialis-
ten, speziell die in Städten. Warum diese ewige Denun-
zierung an Menschen erster Klasse, den ehemaligen
Landbesitzern! Was sind denn die Kibbuzim, in Russland
genannt Kolchosen? Und das Geld kommt von Amerika
und Europa, um den Staat zu modernisieren. Die im Kib-
buzim haben am liebsten Volontäre aus der Schweiz, die
halten alles sauber und arbeiten mehr als erforderlich.
Die Juden sagten mir mal: Michel, wir wollen nur Touris-
ten die höchstens zwei bis drei Wochen hier sind, sie
sollen ihr Geld hierlassen und wieder verschwinden. Aber
du, Michel, kannst nicht einmal richtig Hebräisch und
siehst zu viel, das mögen wir überhaupt nicht. Für mich
ist Israel sozialistisch kapitalistisch eingestellt. Ich hätte
auch nie für einen Geheimdienst arbeiten können, denn
sonst hätte ich mich nie wieder frei im Spiegel anschauen
können. Ohne Beduinen und Palästinenser kann man das
Kapitel Israel abschließen, sie sind das Gewürz der Erde,
das Erbe der Menschheit, sie gehörten unter Schutz ge-
stellt International. Aber Amerika und Kanada behandeln
die Indianer auch nicht besser und geben noch Geld an
Israel, da soll einer die Welt verstehen. Doch niemand
denkt an die Mutter Erde, die wird schon bald mit aller
Härte zurückschlagen, dann wird es ein Jammern geben,
aber das wird Realität sein, und auf diesen Moment bin
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