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Rüdiger Wassibauer

                 über seine Erfahrungen
                 mit dezentralen Projekten










                         Ein Freund von mir hat einmal gesagt:
                        „Wir machen hier regionale Kunst- und Kultur-
    ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN  unglaublichen Offenheit und Naivität heran,
                        arbeit. Das ist die Königsdisziplin.“
                         Ich gehe an ein Erstprojekt meistens mit einer

                        um nachher zu realisieren, dass es ganz anders
                        sein muss. Mittlerweile, nach fast 20 Jahren
                        Arbeit im regionalen Raum, weiß ich fast gar
                        nicht mehr, wie man es richtig aufsetzen soll,
                         weil es so eine große Herausforderung ist.
                         Du hast gerade im regionalen Raum die
                        Abwesenheit vom Publikum. Zudem hast du
                        den Tourismusverband, den Bürgermeister,
                        die Kulturbeamten und die haben alle ganz
                        unterschiedliche Maßeinheiten bei der Frage,
                         worum es überhaupt gehen soll.

                        Am Ende des Tages geht es um die Menschen –
                         im Publikum, aber auch auf der Bühne. Das ist
                        die Herausforderung im kulturellen Rahmen,
                        dass die Abwesenheit derselben vorhanden ist.

                         Man fängt an, geht an Türen klopfen, findet
                        Unterstützer und Zuhörer. Auf diese Art und
                         Weise findet man Publikum und baut sich
                        Schritt für Schritt eine Relevanz auf.

                         Kultur ist das, was man wiederholt gemeinsam
                         tut. Das ist genau der Punkt und den vergessen
                         wir teilweise.
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