Page 753 - C:\Users\gstic\Documents\Flip PDF\Enzyklopädie1\
P. 753
Leine. Die ersten Wege an der Leine können „Alleine bleiben“ üben akzeptieren,der nicht in einem Durchgang lie-
im Haus stattfinden,mehrere Male amTag und Wenn der Hund in seinem neuen Zuhause gen sollte und auch nicht an einem strategi-
immer in kurzenAbschnitten.Wenn der Hund schen Platz,der es ihm gestattet,die Gehwege
einzieht, bindet er sich meist an eine Person
zieht, bleibt man stehen. Man sollte nicht ver- seines Familienrudels zu kontrollieren,also sei-
und hat zu ihr eine sehr enge Bindung. Im
gessen, zu loben, wenn er es gut macht. Einige ner Besitzer.Der Liegeplatz muss an einem ru-
Alter zwischen vier und fünf Monaten müssen
Hunde kommen nicht, wenn man sie ruft. Sie higen Ort sein, wo er sich hin zurückziehen
bleiben wenige Meter vor ihrem Besitzer ste- die Besitzer anfangen,langsam den Hund auch kann.Wenn er in die Hände beißt, muss man
allein zu lassen, ohne dass der Hund in Panik
hen, halten an und immer,wenn man versucht, ihm dies verbieten, indem man zunächst jedes
gerät, weil die Person, zu der er sich am meis-
sie „einzufangen“ entspringen sie erneut.Vor al- Spiel mit ihm sofort abbricht und ihn nicht
ten hingezogen fühlt, ihn allein lässt. Er sucht
lem muss man in dieser Situation ruhig bleiben, beachtet.Wenn der Hund einmal groß ist,kann
diesen Menschen und es kann zu bösen
sich nicht aufregen und auf gar keinen Fall sein dies zu schlimmen Bissverletzungen führen.Ein
Tier strafen.Man sollte versuchen,sich nicht zu Überraschungen kommen. Er zerstört das Hund sollte nicht dann gelobt werden, wenn
Mobiliar,vergisst sich und heult.Der Hund är-
ärgern. Auch wenn man warten musste, darf dieser es gerne möchte.Wie beim Spiel ent-
gert sich nicht,er hatAngst.Er muss noch ler-
ein Hund, wenn er zurückkommt nicht ge- scheidet der Besitzer, wann er den Kontakt
nen, ohne seinen Besitzer zu bleiben.Vor allem
straft werden. Dies ist wahrscheinlich der sucht und lobt.Andererseits, wenn derWelpe
sollte man sich in den dreißig Minuten vor
größte und häufigste Fehler beim Kommen mit anderen Arten, Mensch, Katze, Kaninchen
des Hundes. Dieser verbindet dem Abschied nicht mit ihm beschäftigen. oder einem Plüschtier groß-
die Strafe mit der Tatsache, dass gezogen wird, kann es sein,
er zu seinem Besitzer zurückge- dass er sich mit einerTierart
kommen ist. Wenn er kommt, identifiziert, mit der er zu-
muss man ihn im Gegenteil lo- sammenlebt. Wenn er zwi-
ben und streicheln und ihn nicht schen drei und 16 Wochen
sofort an die Leine nehmen,son- keinen anderen Hund sieht,
dern mit ihm spielen.Wenn man identifiziert er sich mit der
ihn jedes Mal, wenn er auf den ihm am nächsten stehenden
Ruf gekommen ist, an die Leine Art: Mensch, Katze,
nimmt, um nach Hause zurück- Kaninchen oder sogar einem
zugehen, empfindet der Hund Plüschtier. Ausgewachsen
dies als eine Strafe. Wenn man wird er bevorzugt den sozia-
möchte, dass er zurückkommt, len Kontakt und ein
muss man eine Haltung der Laufverhalten mit diesen
Freude einnehmen,ruhig bleiben Wesen, mit denen er sich
und nicht hinter ihm herlaufen, identifiziert, suchen und sich
man wird ihn ohnehin niemals seiner eigenenArt gegenüber
einfangen. Andererseits sollte aggressiv verhalten. Deshalb
man so tun, als wollte man sei- CALLALLOO Canis/Fotolia muss man sicherstellen, dass
nerseits weggehen und ihm den er das Verhalten seiner eige-
Rücken zuweisen, damit der nen Art kennt und in einer
Hund kommt. Das Kommen Gruppe groß wird, mindes-
lernt ein Hund am besten ab dem hierfür idea- tens bis zumAlter von achtWochen zusammen
Wenn der Hund sich bei der Rückkehr riesig
len Alter von vier bis fünf Monaten, auch dann mit seiner Mutter.
muss man noch geduldig sein. Auch dieses freut, sollte man hierauf nicht reagieren, son- Der Hund ist nicht dafür bestimmt, sozial mit
dern ihn zurückweisen.Erst,wenn er ruhig ist,
Lernen kann man im Haus beginnen. Man be-
ist man zufrieden und lobt ihn. Wenn er anderen Tierarten wie Katze, Mensch,
ginnt mit einem kurzen Ruf und dem Lob,
Schaden während der Abwesenheit angerich- Kaninchen zu interagieren.Er muss für andere
wenn der Hund kommt.Wenn der Hund drin-
tet hat, darf man ihn, auch wenn man noch so Arten, wie auch den Menschen, sozialisiert
nen gehorcht, kann man an einem umschlos-
senen Platz,an dem der Hund nicht weglaufen verärgert ist,nicht strafen,man tut so als hätte werden.Wenn ein Welpe mit Katzen großge-
zogen wird, ist er diesen gegenüber nicht ag-
man nichts gesehen. Der Hund muss lernen,
kann, das Lernen wiederholen.Achtung, drau-
ohne seine Besitzer allein zu bleiben und dies gressiv.
ßen muss der Hund häufig erneut dieses
lernt er,indem man auf sein Fehlverhalten nicht
Verhalten lernen,da andere Dinge ihn ablenken. Es ist deshalb wichtig, dass bereits beim
reagiert, sondern erst auf erwünschtes
Auch dann darf man sich nicht ärgern,sondern Züchter der Welpe Kontakt zu anderen
weiterhin auch drinnen üben. Kurze Verhalten mit Spiel und Lob. Tierarten hat,wenn dies möglich ist,und vor al-
Lerneinheiten sind wichtig, da ein Welpe Die Regeln eines guten lem zu anderen Menschen (Mann,Frau,Kinder).
schnell ermüdet. Der Hund sollte auch ler- Zusammenlebens lernen Die Interaktion mit anderen Arten in dieser
nen, keinen Unsinn zu machen (die Vorhänge Phase verhindert nicht die Identifikation mit
Der Hund frisst für sich allein, er erhält seine
zu zerreißen, die Tisch- und Stuhlbeine anzu- der eigenen Art. Die interaktive Anwesenheit
nagen, die Schuhbänder zu verkürzen etc.). Mahlzeit an einem hierfür vorgesehenen Platz, anderer Tierarten ermöglicht eine interspezi-
Jedes mal, wenn er dabei erwischt wird, sollte z.B. in der Küche. Er erhält seine Nahrung fische Sozialisation und eine Bindung, die dem
nicht vomTisch, kann aber in der Nähe liegen.
man sofort und energisch „Nein“ sagen und Beuteverhalten entgegensteht.
Es ist ihm nicht gestattet,auf ein Bett oder Sofa
ihm stattdessen ein Spielzeug geben,wenn das
zu klettern, ohne hierzu aufgefordert zu sein.
möglich ist, oder ein Stückchen Leder, um da-
rauf zu kauen. Er muss lernen, seinen eigenen Liegeplatz zu
731