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ENDBERICHT Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse
Zusätzlich wurde eine Anlage zur Verarbeitung von Material aus Siedlungsabfällen
berücksichtigt, bei der zu 100 % Biotonne-Abfälle eingesetzt werden. Diese Anlage wird nur
in der Leistungsgröße 500 m³/h betrachtet.
3.2 Verfahrensschritte zur Biogasaufbereitung
Biogas aus landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen besteht im Wesentlichen aus den
Hauptkomponenten Methan (CH 4) und Kohlendioxid (CO 2) und ist vollständig
wasserdampfgesättigt. Abhängig von der technischen Ausführung des Fermenters können
auch Stickstoff und Sauerstoff in Form von Luft in nennenswerten Anteilen im Biogas
enthalten sein. Weiterhin ist der Gehalt an Schwefelwasserstoff (H 2S) bedeutsam, wobei die
Mengen abhängig von den Eingangssubstraten unterschiedlich hoch sein können.
Dieses Rohbiogas kann allerdings nur in wenigen Anwendungen direkt genutzt werden.
Insbesondere für die Einspeisung ins Erdgasnetz ist eine Aufbereitung zu einem
Produktgas mit höherer Qualität erforderlich.
Für die Aufbereitung von Rohbiogasen aus fermentativer Erzeugung sind im Wesentlichen
drei Arbeitsschritte zu vollziehen: Biogasentschwefelung, Gastrocknung und CO 2-
Abtrennung (Abbildung 3-2). Aufgrund der sehr geringen Belastung von Biogasanlagen mit
Aromaten (Benzol, Toluol, Xylol) und sonstigen Verbindungen werden diese bei der
Auslegung der Gasreinigungsverfahren vernachlässigt.
Abbildung 3-2: Betrachtete Verfahrensketten der Biogasaufbereitung
Eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren steht für die jeweiligen Gasaufbereitungsschritte
zur Verfügung, die abhängig von technischen und wirtschaftlichen Randbedingungen
entsprechend kombiniert und miteinander verknüpft werden müssen. Generell sind
Gasreinigungs- bzw. Gasaufbereitungsverfahren nur eingeschränkt auf andere
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