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ERASMUS+	PROJEKT	2016-2019:		EDUCATION	–	the	key	for	your	future!



               2.2  Erprobte	Strategien	zur	Vermeidung	von	Schulunlust	und	vorzei-
                     tigem	Schulabbruch


               2.2.1 Deutschland:	Faire	Entwicklungschancen	für	jedes	Kind	schaf-
                      fen-	Integration	und	Chancengleichheit	durch	Respekt	und	Tole-

                      ranz


               Der	heutigen	Gesellschaft	wird	immer	mehr	bewusst,	dass	Kinder	und	Jugendliche	oft	zu

               wenig	 über	 ein	 gesundes	 Selbstvertrauen	 verfügen.	 Auch	 fehlt	 einigen	 die	 Fähigkeit,
               respektvoll	und	gewaltfrei	mit	sich,	mit	Gleichaltrigen,	Erwachsenen	und	Konflikten	um-

               zugehen.	Hier	sind	familiäre	Gründe	nicht	selten	die	Ursache.	Dies	zeigt	sich	im	Unter-

               richtsverhalten	sowie	in	der	sonstigen	Interaktion.	LehrerInnen	und	SchülerInnen	kön-
               nen	von	Beleidigungen,	Mobbing	und	einem	verantwortungslosen	Verhalten	unter-	bzw.

               miteinander	berichten.		Auch	schulverweigerndes	Verhalten,	das	sich	bis	zum	Schulabb-

               ruch	steigern	kann,	ist	ein	verantwortungsloses	Verhalten	gegenüber	der	eigenen	Zu-
               kunft.	Es	reicht	nicht	mehr	aus,	nur	Fachinhalte	und	Fakten	in	der	Schule	zu	unterrich-

               ten,	sondern	es	gilt,	die	Selbst-	und	Sozialkompetenz	der	SchülerInnen	zu	entwickeln,
               sodass	sie	erfolgreich	im	Leben	sind		und	sich	eine	positive	Zukunft	erarbeiten	können.

               Bedingt	durch	Kriegsereignisse	z.B.	in	Syrien,	Afghanistan	und	in	der	Tschetschenischen

               Republik	war	und	ist	unsere	Schule,	wie	viele	Schulen	in	Deutschland,	vor	die	Aufgabe
               gestellt,	Kinder	und	Jugendliche	aus	Krisengebieten	in	unsere	Schule	zu	integrieren.	Mit

               dieser	Situation	gehen	SchülerInnen	aus	der	Region	um	Finowfurt	sehr	unterschiedlich

               um.	Ebenso	gibt	es	NeubürgerInnen,	die	einen	starken	Integrationsimpuls	zeigen,	aber
               auch	solche,	die	sich	stark	abgrenzen.	Die	Spanne	umfasst	totale	Ablehnung	bis	hin	zu

               Offenheit	und	Freundlichkeit.	Ablehnende	Haltungen	werden	meistens	über	das	Eltern-
               haus	 transportiert.	 Auf	 diese	 kann	 unser	 Thema	 Respekt-Toleranz-Integration	 reagie-

               ren.	Wir	versuchen	zu	erarbeiten	und	zu	thematisieren,	dass	nur	auf	der	Grundlage	von

               gegenseitigem	Respekt	und	mit	Toleranz	es	möglich	ist,	dass	eine	Integration	gelingen
               kann.	Das	gilt	für	jegliche	Beziehungen	in	unserer	Schulgesellschaft	und	in	der	Gesell-

               schaft	generell.

               Während	 des	 ersten	 Erasmus+	 Treffens	 in	 Deutschland	 zeigte	 die	 Finowfurter	 Schule
               Strategien	 für	 ein	 Miteinander	 mit	 Respekt	 und	 Toleranz.	 Nur	 wer	 sich	 in	 der	 Schule

               wohlfühlt,	ist	bereit,	aktiv	und	mit	Freude	am	Schulleben	teilzunehmen.






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