Page 145 - Was will Gott_Neat
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kann. Darum ist es nicht richtig gesagt; denn das Schiff
            zerbricht nicht, weil es (wie gesagt) Gottes Ordnung und
            nicht unsere ist; aber es passiert schon einmal, dass wir
            ausrutschen und herausfallen. Fällt aber jemand heraus,
            dann soll er sehen, dass er wieder hinein schwimmt und
            sich daran festhält, bis er wieder ganz hineinkommt
            und weiter macht, wie er vorher angefangen hat.
                So sieht man, was für eine wichtige und vorzügli-
            che Sache die Taufe ist, die uns den Teufel vom Hals
            hält, uns zu Kindern Gottes macht, die Sünden dämpft
            und wegnimmt und dann täglich den neuen Menschen
            stärkt, immer geht und bleibt, bis wir aus diesem Elend
            zur ewigen Herrlichkeit kommen. Darum soll jeder die
            Taufe erkennen als sein tägliches Kleid, in das er im-
            mer gekleidet sein soll, damit er sich immer im Glau-
            ben und seinen Früchten finden lasse, dass er den alten
            Menschen dämpfe und im neuen wachse. Denn wollen
            wir Christen sein, so müssen wir das Werk betreiben,
            wovon wir Christen sind. Fällt aber jemand davon ab,
            so soll er wieder dazu kommen. Denn wie Christus, der
            Gnadenstuhl, nicht weicht noch uns hindert, wieder zu
            ihm zu kommen, wenn wir auch sündigen, so bleiben
            sein Schatz und sein Geschenk. Wer nun einmal in der
            Taufe Vergebung der Sünden bekommen hat, so bleibt
            die Sünde doch, solange wir leben, also, solange wir den
            alten Menschen am Hals mit uns herumschleppen.



            Vom SAKRAMENT DES ALTARS
            Wie wir von der heiligen Taufe gehört haben, müssen
            wir von dem andern Sakrament (mehr als diese zwei haben
            wir nicht) reden, nämlich die drei Stücke: Was es ist, was
            es nützt und wer soll es empfangen. Und das ist alles



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