Page 146 - Was will Gott_Neat
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in den Worten begründet, die von Christus eingesetzt
sind und die jeder kennen sollte, der ein Christ sein
will und zum Sakrament gehen möchte. Denn wir sind
nicht so klug und wir wissen auch nicht, was wir da su-
chen oder warum wir dahin kommen sollen. Die Worte
aber sind diese:
Unser HERR Jesus Christus, in der Nacht, da er
verraten wurde, nahm er das Brot, dankte, brach es und
gab es seinen Jüngern und sprach: Nehmt hin und esst,
das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu
meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er auch den Kelch
nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und
sprach: Nehmt hin und trinkt alle daraus, dieser Kelch
ist das Neue Testament in meinem Blut, das für euch
vergossen wird zur Vergebung der Sünde. Solches tut,
so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Hier wollen wir uns auch nicht in die Haare krie-
gen und streiten mit den Lästerern und Schändern
dieses Sakraments, sondern lernen, was die Macht, die
Stärke und der Nutzen sind (wie auch von der Taufe), näm-
lich, dass das beste Stück Gottes Wort und Ordnung
oder Befehl sind. Denn es ist von keinem Menschen er-
dacht oder aufgebracht worden, sondern ohne jeman-
des Rat und Meinung von Christus eingesetzt. Darum,
wie die Zehn Gebote, das Vater Unser und der Glaube
in ihrem Wesen und ihren Würden bleiben, auch wenn
du sie nie hältst, betest und glaubst, so bleibt auch die-
ses hohe Sakrament unverrückt, dass ihm nichts ge-
nommen wird, auch wenn wir es unwürdig gebrauchen
und behandeln. Was meinst du, dass Gott nach unserm
Tun oder Glauben fragt, dass er darum seine Ordnung
ändern würde? Bleibt doch in allen weltlichen Dingen
alles, wie es Gott geschaffen und geordnet hat, Gott
gibt, wie wir es gebrauchen und behandeln. Das muss
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