Page 6 - Finanzielle Unternehmensführung
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Liquiditätsplanung langfristig (Empfehlung = monatlich anpassen)
Unternehmen gehen meist nicht in Konkurs, weil das notwendige Kapital fehlt, die meisten
Konkurse haben ihre Ursache in der fehlenden Liquidität.
Diese Aussage zeigt die Wichtigkeit einer Liquiditätsübersicht und Liquiditätskontrolle auf.
Die langfristige Liquidität setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen.
- Verfügbare Gelder auf Konten (Bank & Post)
- Erwartete Zahlungszuflüsse mit „Zeitangaben“ (wann kann mit dem
Zahlungseingang gerechnet werden)
- Erwartete Zahlungsabflüsse mit Zeitangaben (wann ist mit dem Zahlungsabfluss zu
rechnen)
Das Zusammenspiel dieser Komponenten zeigt auf, ob die Liquidität gesichert ist.
Umsetzung der Liquiditätskontrolle im Alltag:
Verfügbare Gelder (Grundstock)
- Die für den Unternehmensalltag verfügbaren (flüssigen) Gelder auf Konten und in
der Kasse werden aufgelistet. Diese Gelder bilden den Grundstock der Liquidität.
Geldzuflüsse
- Sämtliche im Monat gestellten Rechnungen werden als Betrag erfasst.
- In der Regel kann mit ca. folgenden Zahlungseingängen gerechnet werden:
- im laufenden Monat ca. 10 %
- im Folgemonat ca. 30%
- im Monat zwei nach Rechnungsstellung ca. 30%
- im Monat drei nach Rechnungsstellung ca. 30%
Mit dieser Übersicht entsteht eine recht realistische Übersicht, welche Cash-Beträge für den
Unternehmensalltag zur Verfügung stehen. Sinnvoll wird die Übersicht, wenn die Cash-
Beträge pro Monat sichtbar gemacht werden.
Geldabflüsse
- Sämtliche betrieblichen Aufwendungen, diese werden im Rahmen des
Budgetprozesses bekannt, werden aufgelistet und auf das Jahr, respektive die
Monate verteilt.
- Mietaufwendungen sind meist monatlich fällig
- Gehaltsaufwendungen sind meist monatlich fällig, die 13 Monatslöhne
in der Regel im Dezember (je nach Regelung der Unternehmung)
- Viele Versicherungsleistungen sind im Januar oder Februar fällig
- Die MwSt. stellt die Rechnungen z.B. pro Quartal
- usw.
Mit dieser Übersicht wird auch transparent, in welchen Monaten mit den „grossen“
Geldabflüssen gerechnet werden muss, entsprechend kann dahingehend der
„Abrechnungsdruck“ frühzeitig erhöht werden.
- Die Geldabflüsse für Material kann beispielsweise auf Basis des Planumsatzes
berechnet werden (%-Satz des Umsatzes) und verteilt auf die Monate in die
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