Page 55 - Gerechtigkeit und Toleranz im Koran
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DIE SCHRIFTRELIGIONEN IM QURAN
Angehöriger einer Schriftreligion zubereitet hat, im Quran für
die Muslime als rechtmäßig definiert. Auch dürfen Muslimische
Männer Frauen heiraten, die einer Schriftreligion angehören. In
dem entsprechenden Vers spricht Gott folgendes:
Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Auch die Speise
derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, so
wie euere Speisen ihnen erlaubt sind. Und (erlaubt sind euch
zu heiraten) tugendhafte Frauen, die gläubig sind, und
tugendhafte Frauen von denen, welchen die Schrift vor euch
gegeben wurde, sofern ihr ihnen ihr Brautgeld gegeben habt
und tugendhaft mit ihnen lebt, ohne Unzucht, und keine
Geliebten nehmt. Wer den Glauben verleugnet, dessen Werk
ist fruchtlos, und im Jenseits ist er einer der Verlorenen. (Sure
al-Ma’ida, 5)
Wenn man die Islamgeschichte betrachtet, so sieht man, dass
die Muslimische Gesellschaft den Anhängern der
Schriftreligionen gegenüber jederzeit warm und tolerant war.
Dies wird insbesondere anhand unseres kulturellen Erbes, dem
Osmanischen Reich, deutlich. Während die Juden im
katholischen Spanien nicht das Recht auf Leben hatten und
verfolgt wurden, fanden sie im Osmanischen Reich den Frieden,
den sie suchten. Wenn wir auch die späteren Kapitel näher
betrachten, sehen wir, dass Sultan Mehmet der Eroberer den
Christen und Juden in Istanbul nach der Eroberung das Recht
auf ein freies Leben gewährt hat. Während der gesamten
osmanischen Geschichte wurden die Juden als Schriftreligion
betrachtet und hatten die Möglichkeit in Frieden zu leben.
Wie sollten Muslime zu den Juden stehen?
Wie wir anhand der Beispiele auf den vorherigen Seiten
Harun Yahya