Page 59 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya






                                                                                     des „hoffnungsvollen Monsters”, die 1930 von
                                                                                     dem       deutschen      Paläontologen        Otto
                                                                                     Schindewolf vorgeschlagen worden war.
                                                                                      Danach entwickelten sich die Lebewesen
                                                                                      durch plötzliche, dramatische Mutationen
                                                                                      anstelle einer graduellen Akkumulation klei-

                                                                                      nerer Mutationen. In einem hypothetischen
                                                                                      Beispiel für seine Theorie legt Schindewolf
                                                                                       nahe, der erste Vogel der Geschichte sei auf-
                                                                                       grund einer krassen Mutation aus einem
                                                                                       Reptilienei gekrochen. Es sollte also eine
                                                                                       große zufällige Veränderung in seiner geneti-
                                                                                       schen Struktur stattgefunden haben.    34  Dieser
                                                                                       Theorie zufolge verwandelten sich manche
                                                                                        terrestrischen Säugetiere durch eine plötzli-
                                                               Stephen Jay Gould
                                                                                        che, umfassende Veränderung in Wale.
                                                                                            Diese Behauptungen widersprechen
                                                                                allen bekannten Gesetzen der Genetik, Biophysik
               und Biochemie und waren nicht wissenschaftlicher als das Märchen vom Frosch, der sich in einen schönen
             Prinzen verwandelt. Doch die „Theorie des hoffnungsvollen Monsters” wurde aufgegriffen und noch 1940 von
             Richard Goldschmidt, einem Genetiker an der Universität von Kalifornien in Berkeley, verteidigt. Doch sie war so
             inkonsistent, dass sie dann fallengelassen wurde.

                 Der Grund für die Neuauflage der Theorie durch Gould und Eldredge war wieder das Fehlen von Übergangs-
             formen im Fossilienbestand. Stillstand und plötzliches Auftauchen von Arten waren so offensichtlich, dass die bei-
             den gezwungen waren, die Theorie des hoffnungsvollen Monsters wieder auszugraben, um die Situation erklären
             zu können. Goulds bekannter Artikel „Die Rückkehr des hoffnungsvollen Monsters” war Ausdruck dieses
             Zwangs.  35
                 Natürlich wiederholten Eldredge und Gould Schindewolfs Theorie nicht Wort für Wort. Um ihr einen „wissen-
             schaftlicheren” Anstrich zu geben, suchten sie nach einer Art Mechanismus für die „plötzlichen evolutiven
             Sprünge”, die sie vorschlugen. Der Name „unterbrochenes Gleichgewicht”, den sie der Theorie gaben, war
             Ausdruck dieses wissenschaftlichen Unternehmens. Gould und Eldredges Theorie wurde angenommen und von

             anderen Paläontologen in den folgenden Jahren ausgeschmückt. Doch sie war mindestens so lückenhaft und inkon-
             sistent wie Darwins Originaltheorie der graduellen Evolutionstheorie. Die Propagandisten der graduellen
             Evolution ignorierten die Stasis. Doch diese kann überall im Fossilienbestand beobachtet werden und beweist, dass
             die Lebewesen sich über Millionen Jahre nicht veränderten. Der einzige Unterschied zwischen Gould und Eldredge
             und den anderen Darwinisten ist der, dass erstere den Stillstand im Fossilienbestand als unwiderlegbare Tatsache
             erkannten, die nicht länger ignoriert werden konnte. Doch anstatt die Tatsache der Schöpfung, die der
             Fossilienbestand enthüllte, anzuerkennen, fühlten sie sich verpflichtet, ein neues Evolutionskonzept zu entwerfen.

   RATION
    RATION


                                                                  „Übergangsformen“, die angeblich die Merkmale zweier ver-
                                                                  schiedener Arten haben, hat es nie gegeben.

























                                                                                                                          Adnan Oktar    57
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