Page 62 - Atlas der Schöpfung 2
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Åcwenn der angenommene Evolutionsprozess nicht mit dem erwarteten Fossilienmuster übereinstimmte, dass er doch

                       generieren sollte, so wurde eben das Muster als falsch angesehen. So entsteht der Zirkelschluss: Interpretiere den
                       Fossilienbestand anhand der Voraussetzungen einer bestimmten Evolutionstheorie, untersuche die Interpretation und
                       finde heraus, dass sie die Theorie bestätigt. Nun, natürlich wird sie das tun, oder? 41

                       Den Anhängern des Modells der sprunghaften Evolution zufolge repräsentiert die Stasis im Fossilienbestand das
                   „Equilibrium” (Gleichgewicht) in der Theorie des „Punctuated Equilibrium” (Unterbrochenes Gleichgewicht, im
                   Deutschen besser positiv formuliert als „Sprunghafte Entwicklung”). Die Theorie besagt, unter dem Druck von
                   Umwelteinflüssen könne sich eine Art in einem kurzen Zeitraum von ein paar tausend Jahren entwickeln. Sie gelange
                   dann in eine Periode der Stasis und verändere sich danach auch in Millionen Jahren nicht mehr.
                       Die Anhänger der Theorie glaubten, dies könne die Stasis bei einem Großteil der Lebewesen erklären und sie hät-
                   ten Herausforderung des Fossilienbestandes für die Evolutionstheorie gemeistert. Doch es wurde eine schwere
                   Enttäuschung.


                       Der Mechanismus der Sprunghaftigkeit


                       In ihrem jetzigen Stadium erklärt die Theorie
                   der sprunghaften Evolution Populationen, die

                   über lange Zeiträume keine Veränderung aufwei-
                   sen, damit, dass sie in einem Zustand des
                   „Gleichgewichts” verharren. Der Behauptung
                   zufolge treten evolutionäre Veränderungen in sehr
                   kleinen Populationen auf und in sehr kurzen
                   Intervallen, die das Gleichgewicht unterbrechen –
                   oder „punktieren”. Da die Population klein ist,

                   bevorzugt die natürliche Selektion große
                   Mutationen und so wird die Entstehung einer
                   neuen Art möglich. Demzufolge kann ein Reptil
                   zum Beispiel Millionen Jahre unverändert bleiben.
                   Doch warum eine kleine Gruppe Reptilien, die
                   sich abgesondert hat, eine Reihe intensiver
                   Mutationen durchlaufen soll, wird nicht erklärt.
                   Diese Mutationen verschaffen den betroffenen
                   Individuen einen Vorteil – es gibt aber kein

                   Beispiel einer vorteilhaften Mutation. So werden
                   sie aus der kleinen Gruppe heraus selektiert. Die
                   Reptiliengruppe entwickelt sich schnell und kann
                   sich sogar in Säugetiere verwandeln. Da der
                   gesamte Prozess so schnell vor sich geht und weil
                   nur eine kleine Gruppe von Kreaturen in einem
                   sehr engen Zeitrahmen betroffen ist, gibt es nur

                   wenige oder gar keine Spuren in Form von
                   Fossilien.
                       Diese Theorie war vorgeschlagen worden als
                   Antwort auf die Frage: Wie kann ein evolutiver
                   Prozess so schnell stattfinden, dass er keine
                   Spuren hinterlässt? In der  Antwort trifft die
                   Theorie zwei grundsätzliche Annahmen:
















                 60 Atlas der Schöpfung
                     (Band 2)
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