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Åcwenn der angenommene Evolutionsprozess nicht mit dem erwarteten Fossilienmuster übereinstimmte, dass er doch
generieren sollte, so wurde eben das Muster als falsch angesehen. So entsteht der Zirkelschluss: Interpretiere den
Fossilienbestand anhand der Voraussetzungen einer bestimmten Evolutionstheorie, untersuche die Interpretation und
finde heraus, dass sie die Theorie bestätigt. Nun, natürlich wird sie das tun, oder? 41
Den Anhängern des Modells der sprunghaften Evolution zufolge repräsentiert die Stasis im Fossilienbestand das
„Equilibrium” (Gleichgewicht) in der Theorie des „Punctuated Equilibrium” (Unterbrochenes Gleichgewicht, im
Deutschen besser positiv formuliert als „Sprunghafte Entwicklung”). Die Theorie besagt, unter dem Druck von
Umwelteinflüssen könne sich eine Art in einem kurzen Zeitraum von ein paar tausend Jahren entwickeln. Sie gelange
dann in eine Periode der Stasis und verändere sich danach auch in Millionen Jahren nicht mehr.
Die Anhänger der Theorie glaubten, dies könne die Stasis bei einem Großteil der Lebewesen erklären und sie hät-
ten Herausforderung des Fossilienbestandes für die Evolutionstheorie gemeistert. Doch es wurde eine schwere
Enttäuschung.
Der Mechanismus der Sprunghaftigkeit
In ihrem jetzigen Stadium erklärt die Theorie
der sprunghaften Evolution Populationen, die
über lange Zeiträume keine Veränderung aufwei-
sen, damit, dass sie in einem Zustand des
„Gleichgewichts” verharren. Der Behauptung
zufolge treten evolutionäre Veränderungen in sehr
kleinen Populationen auf und in sehr kurzen
Intervallen, die das Gleichgewicht unterbrechen –
oder „punktieren”. Da die Population klein ist,
bevorzugt die natürliche Selektion große
Mutationen und so wird die Entstehung einer
neuen Art möglich. Demzufolge kann ein Reptil
zum Beispiel Millionen Jahre unverändert bleiben.
Doch warum eine kleine Gruppe Reptilien, die
sich abgesondert hat, eine Reihe intensiver
Mutationen durchlaufen soll, wird nicht erklärt.
Diese Mutationen verschaffen den betroffenen
Individuen einen Vorteil – es gibt aber kein
Beispiel einer vorteilhaften Mutation. So werden
sie aus der kleinen Gruppe heraus selektiert. Die
Reptiliengruppe entwickelt sich schnell und kann
sich sogar in Säugetiere verwandeln. Da der
gesamte Prozess so schnell vor sich geht und weil
nur eine kleine Gruppe von Kreaturen in einem
sehr engen Zeitrahmen betroffen ist, gibt es nur
wenige oder gar keine Spuren in Form von
Fossilien.
Diese Theorie war vorgeschlagen worden als
Antwort auf die Frage: Wie kann ein evolutiver
Prozess so schnell stattfinden, dass er keine
Spuren hinterlässt? In der Antwort trifft die
Theorie zwei grundsätzliche Annahmen:
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(Band 2)