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sichergestellt. Der Molekularbiologe Michael Denton von der Universität von Otago in Neu Seeland erklärt die-
ses hochspezialisierte Atmungssystem in seinem Buch A Theory in Crisis (Eine Theorie in der Krise):
Bei Vögeln teilt sich die Hauptbronchie in kleine Röhren, die das gesamte Lungengewebe durchdringen. Diese
so genannten Parabronchien vereinigen sich später wieder und bilden ein wirkliches Kreislaufsystem, so dass
die Luft nur in einer Richtung durch die Lungen fließt... Diese Anatomie der Lunge bei Vögeln ist einzigartig. Es
gibt kein anderes Wirbeltier, dessen Lunge dem Vogelsystem nahe kommt. Außerdem ist es bei allen Vögeln in
seinen wesentlichen Details identisch, ob beim beim Kolibri, beim Strauss oder beim Falken. 83
Der springende Punkt ist, dass die Reptilienlunge mit ihrem bidirektionalen Luftstrom sich nicht zu einer
Vogellunge mit unidirektionalem Luftstrom entwickelt haben kann, weil eine Lungenform die "dazwischen"
läge, nicht denkbar ist. Damit ein Tier leben kann, muss es konstant atmen und eine Umkehrung der
Lungenfunktion würde wegen der dazu notwendigen Änderung der anatomischen Struktur unausweichlich
zum Tod führen. Nach der Evolutionstheorie müsste diese Änderung in kleinen Schritten über Millionen Jahre
hinweg erfolgen, doch ein Tier dessen Lungen nicht funktionieren, stirbt innerhalb weniger Minuten.
Michael Denton stellt fest, dass es unmöglich ist, eine evolutionistische Erklärung für die Vogellungen zu
geben:
Wie ein solches völlig unterschiedliches System sich schrittweise aus der Standardanatomie der Wirbeltiere ent-
wickelt haben soll, ist extrem schwer vorstellbar, besonders wenn man sich klar macht, dass die
Aufrechterhaltung der Atmungsfunktion derart lebensnotwendig ist, dass die geringste Fehlfunktion in
Minuten zum Tode führt. So wie auch die Federn nicht als Flugorgan funktionieren können, solange nicht ihre
Haken und Widerhaken so aneinander angeglichen sind, dass sie perfekt zusammen passen, kann auch die
Vogellunge nicht als Atmungsorgan funktionieren, bis dass das sie durchdringende parabronchiale System und
das System der Luftsäcke, die den Luftbedarf der Parabronchien sicherstellen, so weit entwickelt sind, dass sie
perfekt funktionieren und zusammen arbeiten. 84
Kurz, der Übergang von einer terrestrischen zu einer aviatischen Lunge ist unmöglich, weil eine Über-
gangsform zwecklos wäre.
Ein weiterer Punkt, der hier erwähnt werden muss: Reptilien haben ein Atmungssystem, dass von einem
Zwerchfell "bewegt" wird, Vögel haben dagegen ein abdominales Luftsacksystem. Auch dieser anatomische
REPTILIENLUNGE
Luftstrom Vogellungen funktionieren völlig anders, als die von
nicht flugfähigen Tieren. Diese atmen durch diesel-
ben Atemwege ein und aus. Die Vogellunge jedoch
wird von einem kontinuierlichen Luftstrom in einer
einzigen Richtung durchströmt. Ermöglicht wird dies
durch besondere, überall in der Lunge befindliche
Luftsäcke. Dank dieses Systems, dessen Details auf
Bronchien der nächsten Seite dargestellt sind, atmen Vögel per-
manent ein. Dieses Design findet sich ausschließlich
bei Vögeln, die während des Fluges einen sehr hohen
Sauerstoffdurchsatz haben. Diese Struktur kann sich
Alveolen unmöglich aus Reptilienlungen entwickelt haben,
denn keine Kreatur mit einer "Zwischenform" dieser
beiden Lungentypen wäre in der Lage, zu atmen.
VOGELLUNGE
ausströmende
einströmende Luft
Luft
Parabronchien
634 Atlas der Schöpfung
(Band 2)