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Der Oberschenkelknochen KNM-ER 1472. Der Knochen unterscheidet sich nicht von dem des heutigen Menschen.
                                 Die Tatsache, dass dieses Fossil in derselben Erdschicht wie Homo Habilis Fossilien gefunden wurde, wenn auch
                                 einige Kilometer entfernt, schürte falsche Auffassungen wie die, Homo habilis sei bipedal gewesen. Das Fossil OH
                                 62, gefunden 1987, zeigt, das Homo habilis nicht wie angenommen bipedal war. Viele Wissenschaftler sind heute
                                 der Auffassung, Homo habilis sei eine Affenart gewesen, die dem Australopithecus ähnelte.



                             Seit den Forschungsarbeiten von Wood und Brace haben neuere Ergebnisse gezeigt, dass Homo habilis
                        sich tatsächlich nicht von Australopithecus unterschied. Das von Tim White gefundene Schädel- und
                       Skelettfossil OH62 zeigt, dass Homo habilis ein kleines Schädelvolumen hatte, sowie lange Arme und kurze
                      Beine, die ihm ermöglichten, auf Bäume zu klettern, wie es heutige Affen tun.

                         Die 1994 durchgeführte detaillierte Analyse der amerikanischen Anthropologin Holly Smith weist da-
                    rauf hin, dass Homo habilis nicht Homo, Mensch war sondern nahezu eindeutig Affe. Über ihre Analysen der
                    Zähne von Australopithecus, Homo habilis, Homo erectus und Homo neanderthalensis sagt sie folgendes:

                       Die Zuordnung von Fossilienanalysen zu Arten, die die entsprechenden Übereinstimmungen aufweisen, zeigen, dass
                       die Muster der Zahnentwicklung bei Australopithecinen und  Homo habilis der Klasse der afrikanischen Affen zu-

                       zuordnen sind, während die von Homo erectus und der Neandertaler als menschlich zu klassifizieren sind.         153
                         Im gleichen Jahr kamen Fred Spoor, Bernard Wood und Frans Zonneveld, Spezialisten auf dem Gebiet
                     der Anatomie, unter Anwendung einer völlig anderen Methode zu demselben Schluss. Die Methode basierte
                     auf der vergleichenden Analyse der für das Gleichgewichtsorgan notwendigen halbkreisförmigen Kanäle im
                    Innenohr von Menschen und Affen. Spoor, Wood und Zonneveld kamen zu folgendem Ergebnis:

                       Unter den fossilen Hominiden ist Homo erectus die erste

                       Art, die die morpohologischen Eigenschaften des heuti-           Die Behauptung, Australopithecus und Homo habilis seien
                       gen Menschen aufweist. Die Dimensionen der halbkreis-            aufrecht gegangen, wurde von Fred Spoor durch Analysen
                       förmigen Kanäle in den Schädeln aus Südafrika, die               des Innenohrs widerlegt. Er und sein Team verglichen die
                       Australopithecus und Paranthropus zugeschrieben werden,          Gleichgewichtszentren der Innenohren und zeigten, dass
                                                                                        beide sich in ähnlicher Weise fort bewegten, wie heutige
                       erinnern an jene von heute existierenden großen Affen.    154    Affen.

                          Spoor, Wood und Zonneveld studierten Außerdem
                     eine Homo habilis Art namens Stw 53 und fanden he-
                     raus, "dass ihnen noch weniger Bipedalität zuzuschrei-
                     ben war, als den Australopithecinen." Das heißt, dass

                     Homo habilis  dem  Affen ähnlicher war, als die
                     Australopithecus Arten. So kamen sie zu der
                     Schlussfolgerung, "dass Stw 53 nur sehr unwahrschein-
                     lich eine Übergangsform zwischen den Morphologien
                     von Australopithecinen und Homo erectus sein kann."         155
                          Diese Entdeckung erbrachte zwei wichtige

                  Resultate:
                       1. Fossilien, die man als Homo habilis kannte, gehören nicht zur Gattung                                          Fred Spoor
                  Mensch, sondern zu den Affen von der Art der Australopithecinen.
                       2. Beide, Homo habilis und Australopithecus waren Kreaturen, die das Skelett
                  von Affen besaßen, was bedeutet, dass sie vornübergebeugt liefen. Es gibt

                  keinerlei Verbindung zum Menschen.


                       Die falsche Vorstellung vom Homo rudol-

                       fensis

                       Homo rudolfensis  ist der Name, den einige wenige

                  Fossilfragmente erhielten, als sie 1972 ausgegraben wurden. Die ver-
                  meintlich neue Art bekam diesen Namen, weil die Fragmente in der
                  Nähe des Rudolfsees in Kenia gefunden wurden. Die meisten





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                     (Band 2)
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