Page 719 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya





             Evolutionisten bedeutungslos werden lassen. Bei Laboranalysen der Proteinstränge verschiedener
             Lebewesen ergeben sich regelmäßig Resultate, die aus evolutionistischer Sichtweise unerwartet sind, und
             manche sind völlig verblüffend. Zum Beispiel unterscheidet sich das Cytochrom-C Protein des Menschen

             durch 14 Aminosäuren von dem eines Pferdes, aber nur durch 8 von dem eines Kängurus. Wenn derselbe
             Strang untersucht wird, scheinen Schildkröten dem Menschen näher verwandt zu sein, als einem Reptil wie
             der Klapperschlange. Aus evolutionistischer Sichtweise ist dies sinnlos.
                 Hühner und Seeschlangen unterscheiden sich durch 17 Aminosäuren in 100 Nukleotidsequenzen,

             Pferde und Haifische durch 16, was einen größeren Unterschied bedeutet, als zwischen Hunden und
             Wurmfliegen, die sogar einer anderen Abteilung angehören, sich aber nur durch 15 Aminosäuren unter-
             scheiden.
                 Ähnliche Fakten sind in Zusammenhang mit dem Hämoglobin entdeckt worden. Das
             Hämoglobinprotein des Menschen unterscheidet sich von dem von Lemuren (Makiaffen) durch 20
             Aminosäuren, doch von dem des Schweins durch nur 14. Ähnliches gilt mehr oder weniger für alle

             Proteine. 258
                 Angesichts solcher Erkenntnisse sollten Evolutionisten eigentlich zu dem Schluss kommen, dass der
             Mensch näher mit dem Känguru verwandt ist als mit dem Pferd und näher mit dem Schwein als mit dem
             Lemuren. Doch dies widerspräche dem "evolutionären Stammbaum des Lebens", auf den man sich bisher
             geeinigt hat. Protein-Ähnlichkeiten führen immer wieder zu Überraschungen. Zum Beispiel:

                 Adrian Friday und Martin Bishop von der Universität Cambridge haben die verfügbaren Proteinsequenz-Daten

                 der Vierfüßler untersucht... Zu ihrer großen Überraschung stellte sich heraus, dass der Mensch, das Säugetier,
                 am nächsten mit dem Huhn, dem Vogel, verwandt ist  gefolgt vom Krokodil als dem zweitnächsten

                 Verwandten...  259
                 Paul Erbrich beschreibt die Tatsache, dass Molekularanalysen ganz verschiedene Gruppen von

             Lebewesen als eng verwandt scheinen lassen, auf folgende Weise:

                 Proteine der nahezu selben Struktur und Funktion (homologe Proteine) finden sich in steigender Zahl in phylo-
                 genetisch unterschiedlichen Eingliederungskategorien, wie Hämoglobine in Wirbeltieren, Wirbellosen und sogar
                 in bestimmten Pflanzen.   260

                 Dr. Christian Schwabe, Biochemiker an der medizinischen Fakultät der Universität von South Carolina,
             ist ein Wissenschaftler, der Jahre mit dem Versuch zugebracht hat, Beweise für eine Evolution auf
             Molekularebene zu finden. Zu diesem Zweck befasst er sich mit Studien an Proteinen wie Insulin und
             Relaxin. Doch er war mehrere Male gezwungen gewesen, zuzugeben, dass er mit seinen Studien einem
             Beweis für die Evolution keinen Schritt näher gekommen war. In einem Artikel in Science schreibt er folgen-
             des:


                 Die Molekularevolution ist im Begriff, als eine der Paläontologe überlegene Methode zur Aufdeckung evolutiver
                 Beziehungen akzeptiert zu werden. Als Molekularevolutionist sollte mich das ermutigen. Stattdessen erschei-
                 nen mir die vielen Ausnahmen von der ordentlichen Reihenfolge der Entwicklung der Arten, die durch mole-
                 kulare Homologien aufgedeckt werden, beunruhigend: In der Tat so viele, dass ich denke, die Ausnahmen, die
                 Eigenarten könnten die wichtigere Botschaft enthalten.    261

                 Schwabe's Studien an Relaxinen erbrachten interessante Resultate:
                 Vor diesem Hintergrund der hohen Variabilität zwischen Relaxinen angeblich eng verwandter Arten
             sind die Relaxine von Schwein und Wal alles andere als identisch. Die Moleküle von Ratten,
             Meerschweinchen, Menschen und Schweinen sind so weit voneinander entfernt, (schätzungsweise 55 %)

             wie alle zusammen vom Relaxin der Elasmobranchiden (Haie, Rochen etc.) Insulin jedoch bringt Mensch
             und Schwein phylogenetisch näher zusammen als Menschen und Schimpansen.                    262
                 Schwabe sah sich beim Vergleich der Arrangements weiterer Proteine derselben Realität gegenüber.
             Über diese Proteine, die wieder eine Ausnahme darstellen von der von Evolutionisten vorgeschlagenen or-
             dentlichen Reihe der Molekularentwicklung, sagt er folgendes:

                 Die Relaxin- und Insulinfamilien sind nicht die einzigen Ausnahmen von der geordneten Interpretation der
                 Molekularevolution konventioneller, monophyletischer Auslegung. Es ist sehr instruktiv, sich zusätzliche





                                                                                                                          Adnan Oktar    717
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