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Um zusammenzufassen, eine Mutation, die das Ribosom einer Bakterie disassembliert, macht diese
                  Bakterie immun gegen Streptomycin. Neue genetische Information wird der Bakterie nicht hinzugefügt. Im
                  Gegenteil, die Ribosomenstruktur ist verletzt, die Bakterie ist sozusagen "behindert". Auch wurde inzwischen

                  entdeckt, dass das Ribosom der mutierten Bakterie weniger funktional ist, als das einer normalen Bakterie. Da
                  diese "Behinderung" bewirkt, dass sich das Antibiotikum nicht an das Ribosom anheften kann, entsteht anti-
                  biotische Resistenz.
                       Es gibt kein Beispiel einer Mutation, die die genetische Information weiterentwickeln würde.

                  Evolutionisten, die die Resistenz gegen Antibiotika als Beweis für die Evolution präsentieren wollen, behan-
                  deln das Thema nur oberflächlich und liegen daher falsch.
                       Die gleiche Situation gilt für die Immunität, die Insekten gegen DDT und ähnliche Insektizide entwickeln.
                  In den meisten Fällen werden auch hier bereits existierende Gene benutzt. Der evolutionistische Biologe
                  Francisco Ayala räumt diese Tatsache ein wenn er sagt: "Die erforderlichen genetischen Varianten für die

                  Resistenz gegen die verschiedensten Pestizide waren offenbar bereits in jeder der Populationen vorhanden, die
                  diesen von Menschen gemachten chemischen Verbindungen ausgesetzt waren."                    274  Andere durch Mutation er-
                  klärte Beispiele sind ähnlich wie die erwähnte Ribosomenmutation Phänomene, die genetische
                  Informationsdefizite bei den Insekten bewirken.

                       In keinem Fall kann behauptet werden, dass die Immunitätsmechanismen der Bakterien und Insekten
                  Beweise für die Evolutionstheorie liefern würden. Denn die Evolutionstheorie basiert wesentlich auf der
                  Annahme, dass Lebewesen sich durch Mutationen weiter entwickeln. Spetner erklärt jedoch, dass weder
                  Immunität gegen Antibiotika, noch irgendwelche anderen biologischen Phänomene auf solche Mutationen
                  hindeuten:


                       Die für Makroevolution notwendigen Mutationen sind nie beobachtet worden. Keine Zufallsmutation, die die von
                       der neodarwinistischen Theorie erforderte Mutationsart repräsentieren könnte und die auf molekularer Ebene un-
                       tersucht worden ist, hat irgendeine Information hinzugefügt. Die Frage, die ich daher stelle ist: Sind die beobachte-
                       ten Mutationen diejenigen, die die Theorie zu ihrer Bestätigung braucht? Die Antwort ist: "NEIN!"       275



                       Der Mythos der verkümmerten Organe


                       Lange Zeit tauchte in der evolutionistischen Literatur regelmäßig das Konzept der "verkümmerten
                  Organe" als "Beweis" für die Evolution auf. Als es sich später als falsch erwies, wurde es in aller Stille beerdigt.
                  Doch manche Evolutionisten glauben noch daran, und von Zeit zu Zeit versucht immer wieder einmal jemand,
                  "verkümmerte Organe" als Evolutionsbeweis aufzutischen.

                       Die Idee der verkümmerten Organe wurde das erste Mal vor einem Jahrhundert vorgestellt. Nach den
                  Vorstellungen der Evolutionisten gibt es in den Körpern mancher Lebewesen eine Reihe nicht-funktioneller
                  Organe. Diese seien von Vorfahren ererbt und aus Mangel an Gebrauch allmählich verkümmert.
                       Die gesamte Vorstellung ist völlig unwissenschaftlich und basiert vollständig auf mangelnder Kenntnis.
                  Jene unfunktionalen Organe waren in Wahrheit solche, deren Funktion man schlicht noch nicht entdeckt hatte.

                  Der beste Indikator dafür war die von den Evolutionisten aufgestellte stetig kürzer werdende Liste verküm-
                  merter Organe. S. R. Scadding, selbst Evolutionist, behandelte das Thema in seinem Artikel "Can vestigial or-
                  gans constitute evidence for evolution?" (Können verkümmerte Organe Beweis der Evolution sein?)
                  veröffentlicht im Journal Evolutionary Theory (Evolutionäre Theorie):

                       Da es unmöglich ist, nutzlose Strukturen unzweideutig zu identifizieren, und da das benutzte Argument wissen-

                       schaftlich nicht gültig ist, schließe ich, dass "verkümmerte Organe" keine besondere Beweiskraft für die
                       Evolutionstheorie haben.  276

                       Die Liste verkümmerter Organe des deutschen Anatomen R. Wiedersheim von 1895 enthielt annähernd
                  100 Organe, einschließlich Blinddarm und Steißbein. Mit fortschreitendem Kenntnisstand der Wissenschaft
                  stellte sich heraus, dass nahezu alle Organe auf der Liste in Wahrheit sehr wichtige Funktionen haben. Zum
                  Beispiel fand man heraus, dass der Blinddarm keineswegs nutzlos und überflüssig, sondern ein lymphatisches
                  Organ ist, das Infektionen im Körper bekämpft. 1997 war im The Merck Manual of Medical Information (Merck's

                  Handbuch der Medizinischen Information) zu lesen:



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