Page 725 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
Der Blinddarm (rechts), den die Evolutionisten für ein verkümmertes
Organ hielten, ist inzwischen als ein Organ erkannt worden, das
eine wichtige Rolle im Immunsystem des Körpers spielt. Das
Steißbein am unteren Ende der Wirbelsäule ist ebenfalls kein ver-
kümmertes Organ, sondern eine Stütze des Beckens.
Andere Körperorgane und -gewebe – die Thymusdrüse, Leber,
Milz, Appendix (Blinddarm), Knochenmark und kleine
Ansammlungen lymphatischen Gewebes, wie die
Gaumenmandeln... – sind ebenso Teile des Lymphsystems.
Auch sie helfen dem Körper, Infektionen zu bekämpfen. 277
Auch wurde entdeckt, dass die Mandeln, die auf der Liste der verkümmerten
Organe standen, eine Hauptrolle bei der Abwehr von Halsinfektionen spielen, beson-
ders bis zur Pubertät. Weiter fand man heraus, dass das Steißbein den Beckengürtel un-
terstützt, weil es der Angelpunkt verschiedener kleiner Muskeln ist; man könnte ohne
Steißbein nicht komfortabel sitzen.
In den folgenden Jahren erkannte man, dass die Thymusdrüse die T-Zellen des
Immunsystems aktiviert, dass die Zirbeldrüse wichtige Hormone wie Melatonin abson-
dert, welches die Sekretion von Gelbkörper produzierenden Hormonen hemmt, dass die
Schilddrüse das stetige Wachstum von Babys und Kindern sowie den Stoffwechsel
steuert und dass die Hirnanhangsdrüse zuständig ist für das Skelettwachstum und die
richtige Funktion der Schilddrüse und der Fortpflanzungsdrüsen. Die halbmondför-
mige Augenfalte, die Darwin als verkümmertes Organ ansah, dient in Wahrheit der
Reinigung und Befeuchtung des Augapfels. All die genannten Organe waren einst
als "verkümmert" angesehen worden.
Es gab einen gravierenden Logikfehler in der evolutionistischen Behauptung der verkümmerten
Organe. Diese sollten von Vorfahren ererbt worden sein. Doch einige der als "verkümmert" angenommenen
Organe waren bei den angeblichen Vorfahren der Menschen überhaupt nicht vorhanden! Zum Beispiel exis-
tiert der Blinddarm bei manchen Affenarten nicht, von denen behauptet wird, Vorfahren des Menschen ge-
wesen zu sein. Der berühmte Biologe H. Enoch, der die Theorie der verkümmerten Organe in Frage stellte,
erklärt diesen logischen Fehler folgendermaßen:
Affen besitzen einen Blinddarm, ihre weniger unmittelbaren Verwandten, niedere Affenarten, nicht, doch bei
noch weiter entfernt verwandten Säugetieren wie dem Opossum taucht er wieder auf. Wie wollen Evolutionisten
dass erklären? 278
Neben alledem trägt die Behauptung, ein nicht benutztes Organ atrophiere und verschwinde im Lauf
der Zeit, eine logische Inkonsistenz in sich. Darwin war sich dessen bewusst und machte in The Origin of
Species (Der Ursprung der Arten) folgendes Eingeständnis:
Es bleibt jedoch diese Schwierigkeit. Wenn ein Organ nicht mehr benutzt wird und sich infolgedessen stark ver-
kleinert, wie kann es seine Größe weiter reduzieren bis nur noch die kleinste Spur von ihm übrig ist, und wie
kann es endlich vollständig verschwinden? Es ist kaum möglich, dass Nichtgebrauch irgendeinen anderen Effekt
herbeiführen kann, nachdem das Organ einmal funktionsunfähig geworden ist. Hier ist zusätzliche Erklärung
vonnöten, die ich nicht liefern kann. 279
Einfach ausgedrückt, das evolutionistische Szenario der verkümmerten Organe enthält eine Reihe ernst-
hafter logischer Mängel und hat sich auf alle Fälle als wissenschaftlich unhaltbar erwiesen. Der menschliche
Körper hat kein einziges ererbtes, verkümmertes Organ.
Adnan Oktar 723