Page 625 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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seine Sprache, die im Uebrigen ziemlich der persischen ähnlich ist,
gewisse Spuren griechischer Sprache in den Städtenamen, sowie in den
Benennungen ihrer Obrigkeiten aufweist.
Sie besitzen von meiner Hand die meisten Werke Platos, mehrere von
Aristoteles, dann Theophrast über die Pflanzen, aber an vielen Stellen
unvollständig, was ich sehr bedauere. (Denn als ich beschlossen hatte,
meine vierte Seereise anzutreten, packte ich an Stelle der Waaren ein
ziemlich großes Bücherbündel in das Schiff, da ich viel eher
entschlossen war, gar nicht mehr, als nach kurzer Zeit zurückzukehren.)
Ich hatte während der Fahrt auf das Buch nicht weiter geachtet, da
gerieth eine Meerkatze darüber, die mutwillig und spielerisch einige
Seiten herausgerissen und zersetzt hatte.
Von Grammatikern besitzen sie nur den Laskaris, denn den
Theodorus hatte ich nicht mitgenommen, und auch kein anderes
Wörterbuch als den Hesychios und Dioskorides. Die Bücher des Plutarch
schätzen sie sehr hoch und auch von Lucians Schwänken und anmuthiger
Darstellung sind sie ganz eingenommen. Von den Dichtern besitzen sie
den Aristophanes, Homer, Euripides und den Sophokles in des Aldus
kleinen Typen. Von den Geschichtschreibern Thukydides und Herodot,
sowie den Herodianus.
Auch mein Reisegefährte Tricius Apinatus führte einige kleine
Werke des Hippokrates mit sich, sowie Galens Mikrotechne, Bücher, die
sie gar hoch halten. Denn, wenn die Medicin ihnen fast von allen
Völkern am wenigsten Noth thut, so steht sie doch nirgends höher in
Ehren, denn sie rechnen ihre Kenntniß zu den schönsten und nützlichsten
Theilen der Philosophie, durch deren Hilfe sie die Geheimnisse der
Natur erforschen, woraus sie nicht nur ein wunderbares Vergnügen sich
selbst verschaffen, sondern auch das höchste Wohlgefallen des
Weltenschöpfers und Werkmeisters der Natur sich zu erwerben glauben.
Sie sind der Meinung, dieser habe nach Art anderer
Handwerksmeister den Mechanismus dieser Welt für den Menschen (den
er allein zu solcher Betrachtung fähig geschaffen hat) zur Beschauung
hingestellt und habe Denjenigen lieber, der ein wißbegieriger und
eifriger Betrachter und Bewunderer seines Werkes sei, als Denjenigen,
der wie ein vernunftloses Thier einen so großartigen und wunderbaren
Anblick in geistiger Stumpfheit und unbewegten Busens gar nicht
beachtet.
Daher sind die beständig in den Wissenschaften geübten Geister der
Utopier ganz vortrefflich geeignet, Fertigkeiten und Künste zu erfinden,
die zur behaglichen Gestaltung des Lebens beitragen. Zwei davon aber
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