Page 8 - Artemis_ Nr.7 (Juni 2021)
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Beichd’n za d‘ Pfingst’n (Originalversion ©Franz GEISSLER)
D‘ Leitna Resi is za d‘ Pfingst’n in d‘ Kira beichd’n keïmma
und houd g‘houfft, da Pfårra wia(r)d d‘ Schuid voun iah(r) neïhmma.
„Houchwürd’n, ih hån a schware Sind begaunga
und außaehelich wås au(n)g’faunga
mid mein neich’n Nåchba(r)n in da Gåss’n.
Ih schaum mi eh sou, dass ih mi hån mid eahm ei(n)låss’n
am Kiridå. Ea(r) houd ma scheïni Aug’n g’måchd,
mia(r) hå(b)‘m wås drunga und dabei vül g’låchd.
Dabei houd si außag’stöülld, dass a ba mia(r) wouhnt in da Gåss’n,
daunn houd oa(n)s ‘s aundari ea(r)geï(b)‘m und ih hån an louss’n!““
Da Pfårra mua(r)müld: „Resl, dein Föhltritt muisst berei’n,
ouft kaunn ih di ah voun dera Låst befrei’n.
Daunn seïgn’d a s‘ und sprichts‘ lous: „Deïs dea(r)f åwa nid weida geïh(n)!
Du muisst in Teifül seinan Valouckungan widasteïh(n)!
Dei(n) Buße: 10 Rund’n umman Friedhouf geïh(n) und laut bet’n!
Ih moa(n), sou lousst si dei(n) valuarani Sööln nau rett’n!“
Ea(r)leichtat deïnkt si d‘ Resl: „Nid gschlaumpad, na pfui!
Deïs is gaunz scheï(n) vül fia(r) deïs oa(n)i mui!“
Åwa si hoit si drau(n) und gehd in Kroaß.
Dabei begeïg’nd s‘ d‘ Huiwa Moam af iahra Roas.
Deï frougt s‘ glei: „Nau, Leitnarin, hå(b)‘m s‘ leichd wås ausg’freïss’n,
dass dou umman Friedhouf geïh(n) und bet’n meïss’n?“
D‘ Resi wulltad nid luig’n: „Jå, ih hån an Föhla g’måchd, an grouß’n,
ih hån af ‘n Kiridå nouch a boa(r) Spritza oan louss’n!“
D‘ Huiwarin reisst ‘s. Sie is ah glei beichd’n g’aunga
und houd, ouhni af’n Pfoarra z‘ lousn, aufg‘reïgt au(n)g’faunga:
„Hochwürd’n, ih berei mei Sind! Ih hån geïsta(r)n af d‘ Nåchd,
währeïnd da Åb’mdmeïss in da Kira ‘s gleichi wia d‘ Resl g’måchd!“
„Deïs gibt ‘s jå nid, Huiwarin! Du ah? Mit deini 80 Joahr?
Und deïs ah nau in da Kira währeïnd da Meïss sougoa(r)?
A sou wås woa(r) nau nia dou, deïs is g’wiss!
Dazöühl ma, wia ‘s dazui keïmma is!“
D‘ Huiwarin drauf: „Na jå, deïs houd sei(n) miass’n af da Stöll
und is daunn gaunga ziemli schnöll:
am ea(r)scht houd a mi zwickt, daunn druckt
und mi å’g’oawad wia varruckt.
Ih wulltad eh nau außi af d‘ Gåss’n,
åwa si woa(r) schou(n) z‘ spåd, oisa hån ih ‘n hoid glei drinnan låss’n!“