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Vitamin E                                                Vitamin K
                               auch bezeichnet als: Tocopherole                    auch bezeichnet als: Phyllochinon, Menachinon-7 (MK-7)



            GESUNDHEIT/VORSORGE                                      GESUNDHEIT/VORSORGE
            Vitamin E dient zur Vorbeugung oder Behandlung zahlreicher Krankheiten mit unter-  Ein Mangel an Vitamin K führt durch eine Gerinnungshemmung u.a. zu Darm-, Nasen-, Haut-
            schiedlichen Ursachen: oxidativer Stress der Zelle (sportliche Leistung, Umweltverschmut-  und Hirnblutungen. Auf lange Sicht führen diese manchmal unscheinbaren kleinen Blutun-
            zung), Alterungsprozesse, Herz- und Gefäßkrankheiten, Augenkrankheiten, neurologisch  gen zu Anämien (Mangel an roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren). Eine
            degenerative Erkrankungen.                               ausgewogene Ernährung beugt diesen Risiken vor.
             Wissenswertes             Wirkung im Organismus         Wissenswertes             Wirkung im Organismus
             W
            Vitamin E wurde 1920 als Faktor für die  Als biologisches Antioxidans schützt Vitamin  Im Jahr 1929 wurde die Existenz eines antihä-  Das Vitamin K ist ein so genannter Cofaktor
            Fruchtbarkeit entdeckt und 1936 isoliert. Erst  E die Zelle gegen die Schädigung durch freie  morrhagischen Ernährungsfaktors entdeckt:  für mehrere Enzyme, das heißt, diese können
            in den 80 er Jahren erschloss man seine wich-  Radikale. Diese freien Radikale werden bei  Er wurde 1936 isoliert und erhielt die  Be-  ohne Vitamin K nicht aktiv sein. Darüber hi-
            tige antioxidative Wirkung in den Zellen. Vi-  biologischen Oxidationsprozessen durch die  zeichnung Vitamin K. Eigentlich umfasst die-  naus ist es für einige Faktoren der Blutgerin-
            tamin E ist ein Sammelbegriff und umfasst  Körperzellen gebildet und sind im gesunden  ser Begriff mehrere identische Substanzen, die  nung notwendig. Im Proteinstoffwechsel hat
            mehrere Formen: Alpha-Tocopherol ist am  Organismus Teil der Abwehrmechanismen.  im Fett löslich sind und die alle durch kom-  Vitamin K wahrscheinlich eine Funktion bei
            weitesten verbreitet und das wichtigste biolo-  Ein Ungleichgewicht zwischen Antioxidanzien  plexe, biologische Mechanismen und unter be-  der Fixierung von Kalzium in den Knochen.
            gische Antioxidans in den Zellmembranen. Vi-  und freien Radikalen wird als oxidativer Stress  stimmten Bedingungen die Blutgerinnung
            tamin E lagert sich im Fettgewebe des  bezeichnet.       ermöglichen.
            Organismus, in der Leber und den Muskeln  Allgemein ermöglicht Vitamin E:   Vitamin K wird üblicherweise durch Injektion
            ab.                        - den Schutz der Zellmembranen;  bei einer Vergiftung mit Gerinnungshemmern
                                       - den Kampf gegen die biologischen Auswir-  verabreicht (z.B. versehentliche Einnahme von
                                       kungen von Stress;            Rodentiziden).
                                       - die Stärkung des Immunsystems.
                                                                               Darmenzyme
                                                                                                       Darmzellen
                        Vitamine E und C
                                            Zelle

                      freie Radikale           freie Radikale
                                                                                  Blut
                                                                                                Bildung von
                                                                                      Wunde (Blutungen)
                                                                                                Blutgerinnseln


                                 Thiamin                                                 Riboflavin
                               auch bezeichnet als: Vitamin B1,                         auch bezeichnet als: Vitamin B2
                              Anti-Polyneuritis-Vitamin oder Aneurin

            GESUNDHEIT/VORSORGE                                      GESUNDHEIT/VORSORGE
            Der Mangel an Vitamin B1 ist die Ursache der Beriberi-Krankheit bei Mensch und Tier (Mü-  Das Vitamin B2 fördert die Qualität von Haut und Fell des Tieres. Ein Mangel kann Ursache
            digkeit, Muskelschwäche, Schwierigkeiten beim Gehen, Sehstörungen usw.). Eine ausgewo-  von Hautveränderungen sein.
            gene Ernährung schützt vor dieser Krankheit. Das Vitamin B1 ist u.a. wichtig für die
            Vorbeugung und Behandlung von Polyneuropathie oder bestimmten Herzkrankheiten.  Wissenswertes  Wirkung im Organismus
                                                                     Nachdem man es zunächst dem Vitamin B1  Riboflavin ist ein „Coenzym“ (eine für die
                                                                     gleichstellte, wurde das Riboflavin 1937 als ei-  Wirkung eines Enzyms notwendige Substanz)
             Wissenswertes             Wirkung im Organismus         genständiges Vitamin definiert. Da die Symp-  für zahlreiche biochemische Reaktionen: Ener-
            Thiamin ist das erste historisch bekannte Vi-  Das Thiamin greift in zahlreiche komplizierte  tome wenig spezifisch sind, erkannte man erst  giegewinnung aus Fetten, Abbau von Amino-
            tamin. Die berüchtigte Beriberi-Krankheit war  biochemische Reaktionen zur Energiegewin-  in den 1980er Jahren, dass gewisse Krankhei-  säuren, Funktion der Energiezentren der Zelle.
            schon 2600 v.Chr. bei den Reis essenden Chi-  nung in der Zelle ein. Darüber hinaus ist es je-  ten mit einem Mangel an diesem Vitamin zu-
            nesen bekannt. Doch erst 1885 wurde ihr Ur-  doch  unentbehrlich für die Funktion des  sammenhängen. Riboflavin ist wasserlöslich.
            sprung (Fehlernährung) aufgedeckt. 1910 fand  Nervensystems, da es Teil der so genannten
            man dann die dafür verantwortliche Substanz,  Neurotransmitter ist (Moleküle, die den Reiz
            deren Fehlen die Krankheit verursacht. Dieses  von einer Zelle zur nächsten weiterleiten).
            lebenswichtige Amin wurde als Vitamin be-
            zeichnet. Das Thiamin ist wasserlöslich und                                     Kohlenhydrate
            kommt konzentriert in Herz, Niere, Leber und                                                Proteine
            Gehirn vor.                                                          Fette
                                       Vitamin B1
                         Neurotransmitter

                                                                                            „Krebszyklus“
                                                                                            (Zitronensäurezy-
                                                                                              klus)
                   Nervenimpulse
                                                                                                    Energie
                                      Nervenimpulse                         Energiezentrum
                        Neuronen (Nervenzellen)                                                 „Atmungskette“
                                                                             der Zelle
                                                  Das Vitamin B1 erlaubt die
                                                  Synthese des Neurotransmitters
                                                     Acetylcholin.


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