Page 31 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
P. 31
Eine im »Journal of Personality and Social
Psychology« veröffentlichte Studie aus dem Jahr 1995
ergab, dass ein unrealistisches Selbstbild, egal ob nega-
tiv oder positiv, eher schadet. Nur wer sein eigenes We-
sen und seine Bedürfnisse richtig einschätzt, kann seine
Person wirklich akzeptieren.
ANDERE MENSCHEN ANNEHMEN
Beziehungen zu anderen Menschen unterliegen den-
selben Kräften wie das Selbstwertgefühl. Wer erst ein-
mal gelernt hat, sich selbst zu akzeptieren, dem fällt es
auch leichter, andere trotz möglicher Schwächen zu
schätzen. Hierzu gehört es auch, Unterschiede zu erken-
nen und damit konstruktiv umzugehen. Zwei Menschen
haben immer unterschiedliche Bedürfnisse, Ziele und
Lebensauffassungen; das ist unvermeidlich, aber gleich-
zeitig wünschenswert.
Zu jeder Beziehung gehören Veränderungen. Sie gilt
es anzuerkennen. Um eine intakte Beziehung aufrecht-
zuerhalten, muss man sich an sie anpassen. Ist dies nicht
möglich, sollte man akzeptieren, dass die Beziehung zu
Ende ist.
Die erste große Veränderung in menschlichen Bezie-
hungen tritt zwischen dem Kind und seiner Hauptbe-
zugsperson, in der Regel der Mutter, ein. Mit der Zeit
wird diese Bindung schwächer, denn das Kind beginnt,
die Außenwelt zu erkunden. Wie gut sich Mutter und
Kind an die Veränderung anpassen, ist entscheidend für
die Fähigkeit des Kindes, eine gesunde und ausgewoge-
ne Persönlichkeit zu entwickeln und andere Beziehungen
einzugehen. Hat eine Seite Schwierigkeiten damit, dass
die Beziehung einem ständigen Wandel unterworfen ist,
Soziale Beziehungen unter die Lupe genommen! 29