Page 31 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Das Inertialsystem vor dem Forum der Naturforschimg.  19

    specificirte.  Wohl aber finden wir, wenn die Bewegung in solcher Weise näher
    bestimmt wird, dass wir unsere dynamische Erfahrung vermittelst einfacherer For-
    meln wiedergeben können, als es möglich ist, wenn wir die Bewegung auf andere
    Weise  specificiren.  Und so lassen wir uns zu der Anschauungsweise verleiten,
    als  sei eine auf solche Weise näher bestimmte Bewegung  eine  >wirkliche Be-
    wegung«  -/.at' i?oyr;v.  (.  .  . we come to regard  .  .  . as being real; 45).

       Hiermit beschließe ich die Anführungen aus Mac Gregor's Ab-
    handlung.  Ich  •wüsste nicht, was ich seinen, wie mir scheint, sehr
    objectiven Darlegungen weiter hinzufügen sollte, und enthalte mich,
    da  es  lediglich auf die Sache ankommt,  auch des Nachweises im
    einzelnen, dass die meisten von Mac Gregor hervorgehobenen Ge-
    sichtspunkte  in ganz ähnHcher Weise  bereits  in meinen Schriften
    betont worden  sind.  0. Lodge hat gegen die Mac Gregor' sehen
    Widerlegungen anscheinend nichts einzuwenden gewusst; wenigstens
    finde  ich im  »Philosophical Magazine^  erst 1898 wieder eine mit
    unserem Problem in loserer Yerbiadung stehende Arbeit aus   seiner
    Feder, und in dieser nichts zur Sache gehöriges, abgesehen von der
    dem Geist echter Empirie innerhalb   der Fundamente nicht   ange-
    messenen Bezugnahme auf den Aether^^j, Yüv den unparteiischen Zu-
    schauer  liegt der Sieg unzweifelhaft auf der Seite Mac Gregor's.
       Nebensächlich scheint es mir zu sein, ob man den von Mac Gregor
    vorgeschlagenen Ausdruck »dynamische Bezugssysteme« oder den von
    mir vorgeschlagenen »Inertialsysteme« verwendet. Der letztere scheint
    mir ledigHch wegen  seiner Kürze,  seiner internationalen Verwend-
    barkeit (Systeme inertiel, inertial System, sistema inerziale,  HHepii;iHJii>-
    Haa encTeMa  [russ.j ) und der Zusammensetzbarkeit seines ersten Be-
    standtheiles besonders empfehlenswerth.  Es  ist, glaube  ich,  nicht
    ohne Werth, kurz und aufklärend zu gleicher Zeit von »barycentrischen
    Inertialbahnen«  oder  »Inertialbeschleunigungen«  reden zu können.
    Doch steht  die Entscheidung über einen nomenclatorischen Wett-
    bewerb dieser Art meiner Ansicht nach nicht dem einzelnen Autor,
    sondern nui- den einschlägigen Commissionen etwaiger Fachgenossen-
    tage zu.
       Damit übrigens der Leser dieser Abhandlung nicht glaubt, Mac
    Gregor und Love      seien  die  einzigen  B,elativisten innerhalb der
                         so  will ich noch kurz auf die sehr beachtens-
    englischen Literatur ,
    werthen Bücher von K. Pearson und von J. B. Stallo verweisen,
    welche, anscheinend ohne meine Arbeiten zu kennen, sich consequent
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