Page 84 - Kompetenzorientierte Unternehmensentwicklung
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Kapitel 3: Evidenzbasierte Weiterbildung mit Kompetenzdiagnostiktools


                          Zwei Beispiele für Kompetenzen im Bereich „Beziehungsstil“
                          Beispiel 1: Zielorientierte Führung
                            Bedeutet, andere zu führen und zu motivieren, um die Unternehmensziele und
                            individuelle Zielsetzungen zu erreichen.
                            Menschen mit dieser Kompetenz managen und kontrollieren effektiv ihre Mit
                            arbeiter. Sie motivieren sie dazu, Ziele zu setzen und alle notwendigen Schritte
                            für ihre erfolgreiche Erreichung zu unternehmen. Durch Motivation und Feedback
                            fordern und fördern sie die Leistung anderer. Sie delegieren Verantwortung an die
                            Mitarbeiter und stärken sie, leistungs  und zielorientiert zu arbeiten.
                          Beispiel 2: Mitarbeiterentwicklung
                            Bedeutet, andere zu beraten, zu unterstützen, ihnen Feedback zu geben und als
                            Mentor zur Seite zu stehen, um die Entwicklung ihrer beruflichen Kompetenzen
                            und ihr langfristiges Karrierewachstum zu fördern und ihnen Input dazuzugeben.
                            Menschen mit dieser Kompetenz sind aufrichtig an der Entwicklung und dem
                            Erfolg anderer interessiert. Sie geben ihnen ehrliches Feedback, unterstützen sie
                            durch Anleitung und darin, ihre individuellen Ziele zu erreichen und die Heraus
                            forderungen zu meistern. Allgemein sind sie sehr positiv, objektiv und fair.

                         Tabelle 9: Beispiele für Kompetenzen im Bereich „Beziehungsstil“

                         Aus der Kompetenzbibliothek mit ihren 38 Kompetenzen werden die Kom-
                         petenzprofile abgeleitet – so, wie es im Eingangsbeispiel dieses Kapitels ab
                         der Seite 67 beschrieben worden ist. Zu empfehlen ist, für alle zur Visions-
                         verwirklichung relevanten  Positionen und Bereiche ein Kompetenzmodell
                         zu entwickeln, also zum Beispiel zunächst einmal für die Managementposi-
                         tionen und dann für jeden Schlüsselarbeitsplatz oder für sogenannte Ar-
                         beitsplatzfamilien wie etwa den Bereich Sales.

                         Es liegen einige Standardmodelle vor, die von der Scheelen® AG entwickelt
                         worden sind – die Abbildung 7 gibt einen Überblick über die Kompetenz-
                         modelle für die Jobbereiche „Geschäftsführer“, „Abteilungsleiter“, „Grup-
                         penleiter“, „Verkaufsleiter“ und „Sales Professional“ sowie „Sachbearbeiter/
                         Spezialist“. Ein Unternehmen,  das mithilfe des Kompetenzdiagnostiktools
                         seine Vision und Strategie realisieren möchte, kann diese Standardmodelle
                         aber abändern und modifizieren – und selbstverständlich ein vollkommen
                         neues Kompetenzmodell entwickeln.



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