Page 91 - Kompetenzorientierte Unternehmensentwicklung
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Mit strategischer Erfolgsmodellierung Kompetenzen analysieren, Kompetenzlücken erkennen und schließen
„Mehr“ ist nicht immer gleichbedeutend mit „besser“. Für einige Cha-
raktereigenschaften kann die Beziehung zwischen der Eigenschaft und
dem, was für eine spezifische Kompetenz wünschenswert ist, gekrümmt
verlaufen.
Beispiel: Ein übermäßig hoher Grad an realistischem Denken kann für
eine visionsorientierte Kompetenz ebenso wenig wünschenswert sein wie
ein äußerst geringer Grad.
Nicht alle Kompetenzen werden durch messbare Persönlichkeits- oder
Fähigkeitseigenschaften beeinflusst.
Beispiel: Die Kompetenzen „Integrität“ und „Präsentationsfähigkeiten“
werden durch keine messbare Charaktereigenschaft stark beeinflusst.
Deshalb sind diese Kompetenzen durch andere Methoden, wie etwa
strukturierte Interviews oder 360°-Feedback, besser messbar.
Zudem identifizierten die ASSESS-Entwickler die Kerneigenschaften für jede
Kompetenz, die die ASSESS-Messung von Persönlichkeitseigenschaften zu-
sammenfassen. Während viele Eigenschaften einen möglichen Einfluss auf
die Ausprägung einer Kompetenz haben, wurden nur die kritischen Eigen-
schaften mit dem größten Einfluss den einzelnen Kompetenzen zugeordnet.
Schließlich identifizierten die ASSESS-Entwickler zudem „wünschenswerte“
und „unerwünschte“ Skalen für jede Eigenschaft mit Bezug zu dieser Kom-
petenz und entwickelten für jede mögliche Kombination von Eigenschaften
Inhalte für Personalentwicklungsreports, die den Einfluss – entweder in
einem positiven oder einem negativen Sinn – der Profile in Bezug auf spezi-
fische Kompetenzen beschreiben.
● Beispiel: Die Kompetenz „Visionskraft“ und ihre Persönlichkeits
eigenschaften
Konkret wird dies nun an dem Beispiel der „Visionskraft“ gezeigt; diese Kom-
petenz ist in das Kompetenzmodell „Leading others“ aufgenommen worden.
Die Kompetenz „Visionskraft“ bedeutet – wir erinnern uns –, langfristige
Ziele zu erkennen und die Einführung unterschiedlicher oder alternativer
Ideen zu gestalten. Eine Führungskraft, die die Kompetenz „Visionskraft“
besitzt, generiert kreative und strategische Zielsetzungen, die zukunftswei-
send und proaktiv dazu beitragen, das Unternehmen wettbewerbsfähig zu
halten. Sie denkt in innovativen Wegen und unterstützt ähnliches Denken
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