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Das Eco-Paket haben die Münchener optimiert – die Anzeige ist noch die alte MAN hat das Radio samt Navi erneuert. Letzteres glänzt durch schnelle Reaktion
bination des schon bei niedrigen Drehzahlen Dank Bi-Turbo-Technik schaufelt der klei- haben MAN/ZF jetzt ebenfalls integriert.
sehr drehmomentstarken Motors mit der nere der beiden Lader schon bei wenig Drehzahl Grundsätzlich ließe sich TraXon auch mit Dop-
Schaltstrategie der automatisierten 12-Gang-Box und Abgasmenge ausreichend Sauerstoff in die pelkupplungsmodul ausstatten. Da sind die
erfreut das Fahrerherz. Für den Chauffeur ziem- Brennräume. Damit hängt der Motor gut am Münchner allerdings noch etwas zögerlich in
lich unspektakulär reitet die Kombination Motor- Gas und setzt die vom Fahrer per Pedal gegebe- der Anwendung. Vielleicht auch gut so, denn das
Getriebe auf der hohen Drehmomentwelle. Am nen Befehle spontan in Vortrieb um. Bei höherer wäre noch schwerer und das aktuelle Testauto
Ende stehen trotzdem Fahrleistungen zu Buche, Tourenzahl tritt der größere Lader in Aktion – bringt bereits 50 Kilo mehr auf die Waage als ein
die 560 PS als gerechtfertigt erscheinen lassen. und bleibt es offensichtlich auch bei fallender früher getesteter TGX 18.560 mit AS-Tronic.
TraXon zeichnet sich gegenüber der AS-Tronic Drehzahl. Denn am Berg zeigt der D38 ein enor- Mit dem Modelljahr 2016 integriert der Her-
tatsächlich durch deutlich verkürzte Schaltzeiten mes Stehvermögen und krallt sich bei 1300 Um- steller eine Menge an Assistenzsystemen. Eine
aus. Das Tempo einer I-Shift „Dual-Clutch“ von drehungen regelrecht fest. Gelegenheit, den jetzt serienmäßigen Notbrems-
Volvo wird zwar nicht erreicht, doch dank assistenten AEBA zu testen, hatten wir (zum
„SpeedShift“ schaltet der Bayer in Steigungen so ALLERLEI DETAILVERBESSERUNGEN BEI Glück) nicht. Aber MAN verspricht, dass er
schnell von 12 auf 11 und nötigenfalls auf 10, DEN REGELSYSTEMEN: DIE SPÜRT MAN! schon jetzt die ab November 2018 geltenden An-
dass er sich selbst vor dem schwedischen Dop- Die lange Achse hat allenfalls den Nachteil, dass forderungen der Stufe 2 (Erkennen stehender
pelkuppler nicht verstecken muss. der TGX auf der Landstraßenetappe im Kraftstoff zweispuriger Fahrzeuge) erfüllt. Und damit eine
Bleibt die Frage, ob die neuen Qualitäten zu- zehrenden elften Gang bleibt – weil wir geset- der wichtigsten Funktionen eines Assistenten:
lasten des Verbrauchs gehen – oder besser: Kann zeskonform mit 60 km/h fahren. Wer etwas dass man nicht mehr in ein Stauende knallt!
MAN das anfangs gegebene Versprechen einlö- schneller unterwegs ist, kann in den Zwölften Dank neuer Kameratechnik, von der letzt-
sen? Ja, MAN kann ... Das 2016er-Modell des wechseln und nebenbei sogar trotz höherem lich der AEBA profitiert, arbeitet auch die Spur-
18.560 ist bei gleichem Tempo gut einen Tempo sparsamer fahren ... bindung zuverlässiger und akkurater. Der MAN
halben Liter sparsamer als der Vorgänger mit Wie schon angemerkt, überzeugt auch das erkennt allem Anschein nach wechselnde Fahr-
der Tipmatic ohne TX. TraXon-Getriebe – MAN spricht von „TipMatic bahnbegrenzungen und meldet sich nur noch zu
Beim Motor hat MAN nicht nachgelegt. Der TX“. Dank Neigungssensor passt jetzt die Wort, wenn der Fahrer „grob fahrlässig“ und
Testwagen tritt aber mit der neuen „langen“ Schaltstrategie in allen Situationen: Die Getrie- ohne zu blinken die Spur wechselt. Selbst den
Achse an. Die ist mit i HA =2,53 rund sieben Pro- besteuerung schaltet – auch auf Basis der hinter- Radarsensor für den Abstandstempomaten
zent länger übersetzt, was die Motordrehzahl im legten Topografiedaten – rechtzeitig an Anstie- (und den AEBA) hat MAN nachgeschärft. Nutzt
entsprechenden Maß reduziert. Leistungsein- gen zurück und auch kurz vor der Kuppe hoch, der Fahrer die Regeltechnik, hält der TGX sto-
bußen muss der Fahrer dennoch nicht befürch- sofern es nicht mit EcoRoll darüber geht. isch den voreingestellten Abstand und greift
ten. Ganz im Gegenteil überzeugt der 15,2 Liter Rangieren geht jetzt noch besser als früher, kaum merklich ein, wenn sich etwas ändert.
große Sechszylinder durch viel Power und spon- weil die Kupplungssteuerung optimiert wurde. War der Vorgänger mit seinem schweren V8
tanen Antritt schon ab rund 900 Touren. Den bislang fehlenden Freischaukelmodus auf der Vorderachse und dem damit verbundenen ▶
DER MOTOR IM KURZURTEIL Die Teleskopstange samt
Wischer ist ein nettes Gimmick.
Sie steckt vorne unter
der Klappe
Schon im dreistelligen Drehzahlbereich steht
der Motor gut im Futter; sehr starke und gut
dosierbare Motorbremse; leise und vibrati-
onsarm; für die Leistung angemessener
Verbrauch; gut auf TraXon abgestimmt
Der Aufstieg ist beque-
mer als im Actros. Eine
Trotz seiner Qualitäten reicht der Motor in Stufe weniger, dafür mit
puncto Image nicht an den V8-Vorgänger kleinem Tunnel
oder das Pendant von Scania heran