Page 96 - Brot backen - wie es nur noch wenige können
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Knapp 40 Angestellte hat der Betrieb heute. Und nebenbei bemerkt eine Warteliste von Menschen,
die gerne beim Fritz arbeiten würden. Gute Teamarbeit ist dem Chef wichtig, denn ohne die geht’s
nicht. Der Betrieb produziert rund um die Uhr hochwertige Backwaren – auch, wenn der Boss nicht
da ist: „Es kann schon sein, dass ich das eine oder andere in meinem Leben gelernt hab und mir ein
bestimmtes Wissen erarbeitet hab“, sagt er dazu, „aber ohne dein Team bist du gar nix.“
Fritz Potocnik ist auch der Bäckermeister hinter einem der bemerkenswertesten Brotprojekte
Österreichs, das er zusammen mit Partner Josef Weghaupt gestartet hat: Joseph-Brot. Was vor einigen
Jahren als nahezu skurrile Idee begann – ein Bio-Brot „wie früher“ zu backen –, ist heute ein
Erfolgsprojekt mit mehreren Filialen und einem Bistro in Wien sowie Abnehmern im In- und
Ausland.
Joseph-Brot ist eine Firma geworden, die auch gern einmal mit dem Zusatz „Nobelbäckerei“
versehen wird. Seltsam eigentlich, denn im Prinzip müsste es heißen: „Ganz-normal-Bäckerei“ oder
„Wie-vor-100-Jahren-Bäckerei“. Hergestellt wird ein sehr ursprüngliches Brot, nach dem offenbar
viele Menschen Sehnsucht haben. Selbst wenn es seinen Preis hat.
Der Teig wird portionsweise „ausgebrochen“, dann gewogen (vorheriges Bild).