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Skolstrejk
för Klimatet
Von Esther Kings 30.000 Schüler*innen, Studierende und Schulministerin Yvonne Gebauer lieber
Auszubildende in der gesamten Bundes- darüber, wie man diese aufmüpfigen
Wie viel wiegt eigentlich die Stimme von republik. Jugendlichen am besten wieder unter
Jugendlichen in unserer demokratischen Kontrolle bringt. Statt sich der Prob-
Welt? Diese Frage muss sich Greta Thun- Klimaschutz, nein Danke? leme anzunehmen, die Tausende von
berg sicher auch gestellt haben, als sie Schüler*innen auf die Straße treiben,
im August 2018 die „Fridays for Future“- Doch mit dem aufkeimen einer Bewe- wird einfach weitergemacht. Weiterge-
Bewegung ins Rollen brachte. Eine da- gung gibt es natürlich auch zunehmend macht wie bisher. Weitergemacht bis es,
mals 15-Jährige, die sich auf die Treppen mehr Kritiker*innen, die, wen wundert vielleicht nicht für Herrn Laschet und
des schwedischen Riksdagen setzte, um es, mitunter Adressat*innen des Protes- Frau Gebauer, aber mit Sicherheit für
für Klimaschutz zu demonstrieren, statt tes sind. Ganz vorne mit dabei: Unser Mi- uns, zu spät ist.
wie ihre Altersgenoss*innen in der Schu- nisterpräsident von Nordrhein-Westfa-
le zu sitzen. Auf den Flyern, die neben ihr len, Armin Laschet, der es glaubwürdiger Keine Generationenfrage
lagen stand übersetzt „Ich mache das, fände, die Proteste in der Freizeit statt
weil ihr Erwachsenen auf meine Zukunft in der Schulzeit der jungen Menschen Greta Thunberg hat das Problem er-
scheißt.“ Wie recht sie damit behalten stattfinden zu lassen. Oder unsere NRW- kannt. Es ist keine Frage von richtig und
hat, wird sich für Greta und uns alle noch falsch. Es ist keine Frage von politisch
recht schnell herausstellen. links oder rechts. Es ist auch keine, auch
wenn es gerne so postuliert wird, Ge-
Fotos: Esther Kings nerationenfrage. Es ist schlichtweg die
Frage, wer die Ernsthaftigkeit der Klima-
krise in seiner Gänze verstanden hat und
wer nicht. Greta ist nicht nur eine Sym-
bolfigur des Klimaprotestes geworden.
Sie ist auch ein Vorbild für uns jungen
Menschen, die sich politisch engagie-
ren und die glauben, dass ihre Stimme
nicht gehört werden würde. Wie sie auf
der Klimakonferenz vor hochrangigen
Staatsvertreter*innen und dem UN-Ge-
Foto: GRÜNE JUGEND Köln neralsekretär sagte: „Ich habe gelernt,
dass man nie zu klein dafür ist, einen
Unterschied zu machen.“ Und das sollten
wir von Greta lernen. Wir gehen weiter-
hin freitags demonstrieren. Wir kämpfen
weiterhin dafür, dass in der Klimapolitik
GRÜNE JUGEND beteiligt sich am @fridaysforfuture in Köln endlich etwas passiert. Wie kämpfen so
lange bis wir den Unterschied machen
und unsere Stimme endlich etwas wiegt.
Schulministerin, Yvonne Gebauer, die in
einem Brief an alle Schulleiter*innen im
Land, die Schulpflicht durchsetzen und
Immer mehr gehen auf die Straße „Schulschwänzer*innen“ sanktionieren Wir treffen uns jeden
möchte. Das zeigt noch einmal mehr,
Während Greta auf der UN-Klimakonfe- wie wenig von dem eigentlichen Prob- Mittwoch, 19 Uhr,
renz in Kattowitz, dem Weltwirtschafts- lem, dem Anliegen jener Proteste ver- im Grünen Zentrum
forum im Davos oder vor dem Kongress standen wurde bzw. verstanden werden (Ebertplatz 23)
des Europäischen Wirtschafts- und Sozi- will. Statt sich mit den Schließungen der
alausschusses in Brüssel ihre Appelle für Kohlekraftwerke Fortuna Nord, Nieder- Schau einfach vorbei!
mehr Klimaschutz an „die Erwachsenen“ außem oder Weisweiler zu beschäftigen,
richtet, veränderte sich etwas bei Euro- den Ausbau von erneuerbaren Energien kontakt@gruene-
pas Jugendlichen. Mit Greta als Vorbild in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, jugend-Koeln.de
gehen Woche für Woche immer mehr den ÖPNV bezahlbar und attraktiv zu
junge Menschen demonstrieren. Die gestalten oder sich endlich an die Um-
Twitter: @gjkoeln
Schulbänke werden immer leerer. Am setzung der Pariser Klimaziele zu ma-
15. Februar 2019 protestierten mehr als chen, sinnieren Herr Laschet und seine
MACH ET • NR. 252 • DEZEMBER 2018
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