Page 47 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
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Brief 2, Madame Robert Germaine, Paris 13ème, 12.
Sept. 1968. Mein Herr, ich schreibe Ihnen diese Zeilen.
Bitte lassen Sie mir Nachrichten meiner Kinder zukom-
men. Bitte, ich bitte Sie. Sonst werde ich auf das Polizei-
kommissariat gehen und Anzeige machen. Ich bin vor
kurzem vom Polizeiinspektor bestellt worden, der mir
gesagt hat, dass Sie die Adresse haben, Frau Robert und
keine Eile haben zu schreiben und von Ihren Kindern
Nachricht zu bekommen. Und Sie sind noch viel weniger
in Eile mir zu antworten und mir, nicht wahr, einen Brief
zu schicken. Wie viele habe ich Ihnen zukommen lassen,
auf welche Sie mir nie geantwortet haben? Ich denke, es
ist eher die Pflicht die Sie leitet und nicht das Herz, denn
sonst hätten Sie mir gegenüber anders gehandelt, Herr
Pfarrer. Wenn ich heirate, übernehme ich….meine Kin-
der. Da ich die Absicht habe dies zu tun, dieser Herr hat
eine Wohnung für uns alle und alles was dazugehört. Ich
werde Alexandre bei mir haben. Wissen Sie, ich habe
nicht 30 Francs, die ich jeden Tag der Post geben kann.
Denn ich bezahle für Alexandre und für das Foyer überall
– hören – und ich arbeite im Spital, ich verdiene wenig.
Ihr lieber Freund, der Abbé Joseph Wresinski hat dem
Adressvorsteher der Frau onville (?), dass er von Ihnen –
vielleicht aus Zufall – keine Nachrichten erhält. Von der
Company Abbè Pierre de Noisy welche so gute Auskünf-
te über mich der Polizei gegeben hat – welche falsch
waren. Jedenfalls ich warte darauf, Nachricht zu be-
kommen und Sie haben die Verbindungen zu mir be-
kommen, das genügt mir. Und wenn es nicht geht, so
sollten alle drei Kinder nach Frankreich zurückkommen.
Mit meiner Hochachtung Madame Robert
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