Page 42 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
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Schuss  überqueren,  mein  Halbbruder  riet  mir  ab,  aber
         mein Stolz ließ es nicht zu. Also bevor der Wagen da war,
         wollte ich die Straße überqueren und rannte mit Anlauf
         über  die  Straße.  Da  gab  es  einen  riesen  Knall  und  ich
         wurde  vom  Polizeiwagen  erfasst  und  mit  voller  Wucht
         gegen unsere Gartenmauer geworfen. Bevor es den Auf-
         prall  gab,  erkannte  ich  dass  es  der  ewig  betrunkene
         Dorfpolizist  gewesen  war,  aber  alle  schwiegen  bei  so
         einem Idioten. Der Polizist beging sogar Fahrerflucht und
         das wurde nie untersucht. Man munkelte nur im Dorf, er
         fahre  rum  wie  ein  verdammtes  Wildschwein  und  ewig
         betrunken, bis es Mal einen Toten gebe. Meine Pflegeel-
         tern nahmen den ganzen Vorfall nicht einmal war, es war
         ja  nicht  eines  Ihren  goldenen  Kinder.  Ich  hatte  Quet-
         schungen  und  Prellungen  schlimmster  Art,  es  hieß  nur,
         Michel du gehst zur Schule und hörst Mal auf mit deinen
         Übertreibungen, dabei  half mir meine Schwester Simone
         und ich hatte gut eine Stunde Schulweg, für den ich sonst
         fünf  Minuten  hatte.  Das Gedächtnis  eines  Elefanten;  in
         der  Primarschule wechselte  ich  dauernd  20  Rappen für
         50 Rappen, bis eines Tages der Sohn des Polizisten zu mir
         kam. Er sagte mir nur, ich habe eben Geld was dir eben
         fehlt Michel, ich machte mit Ihm einen Termin ab für den
         folgenden Tag, dabei  brauchte es nur ein wenig Über-
         zeugungskraft, den es ging um das Volumen der Münze,
         am Schluss übergab mir der Sohn des Polizisten 50 Rap-
         pen für 20 Rappen und das fast täglich. Nach einem hal-
         ben  Jahr  kam  der  Vater  des  Jungen  zum  Pfarrhaus  in
         seiner schönsten Uniform, so könne es nicht weiter ge-
         hen  und  erklärte  uns,  Michel  verarsche  seinen  Sohn
         schon  mindestens  ein  halbes  Jahr,  er  hätte  es  nur  mit
         Mühe von seinem Sohn erfahren, was da ablief. Das Gan-



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