Page 103 - Michaels_Buch Februar_neu
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Hannover und arbeitete nebenher bei uns in der Firma. Sie war Hobbyfotografin und ich fragte sie,
ob sie Lust hätte, erotische Fotos von unseren Kundinnen und Kunden zu machen. Sie war sofort
einverstanden und wir bauten in unseren Keller ein Fotostudio ein. Dann stellte ich den Fotoservice
meinen Kunden vor. Die waren Feuer und Flamme, denn jetzt konnte sie, wenn es zu einer
Vermittlung kommen sollte, ihr erotisches Foto für den zukünftigen Partner oder die Partnerin frei
geben.
Zwei Monate nachdem wir unser Fertighaus bekommen hatten, zogen wir ein. Christian, Basti und
Andi waren schon vorher in ihre ersten eigenen Wohnungen gezogen, es kamen nur Hanna, Simone
und Philip mit, die die drei Zimmer im ersten Stock belegten. Doreen und ich hatten ein
Schlafzimmer im Erdgeschoss, das direkt neben dem riesigen Wohnzimmer mit offener Küche lag.
Unser Eurofox war mal wieder kaputt. Jedes Flugzeug hat zwei Zündkreise, damit es ganz normal
weiter fliegen kann, wenn einer einmal ausfallen sollte. Beim Eurofox ist das passiert. Ein
Zündkreis war kaputt. In Hildesheim konnten sie den Fehler nicht finden, deshalb musste der
Flieger nach Ganderkesee zu einem Spezialisten für Rotaxmotoren. Ich flog mit Doreen und nur
einem Zündkreis von Hildesheim aus los.
Wir kamen durch die Kontrollzone in Wunstorf und waren etwa 6.000 Fuß hoch. Plötzlich sah ich
weit unter mir eine Transall ebenfalls durch die Kontrollzone fliegen. Ich dachte mit nichts dabei
und flog weiter. Ich hatte kein GPS und Doreen und ich navigierten mit Karte. Irgendwann haben
wir komplett die Orientierung verloren und ich musste die Flugsicherung in Bremen über Funk um
Hilfe bitten. Da ich einen Transponder an Bord hatte, konnte man mich genau orten und zu meinem
Ziel nach Ganderkesee leiten: Über Funk meldete sich sich eine nette Dame und gab mir einen Kurs
sowie die die Höhe, die ich einhalten sollte. Kurz vor unserem Ziel verabschiedete sie sich von mir
und ich wechselte zur Frequenz von Ganderkesee. Bevor ich einen Funkspruch absetzen konnte, sah
ich direkt vor mir eine Cessna, und konnte gerade noch so ausweichen. Warum die Controllerin die
nicht gesehen hatte, bleibt wohl ewig ein Rätsel. Auf jeden Fall bekam Doreen einen gewaltigen
Schrecken und war nun besonders grantig.
Ich meldete mich über Funk und bekam Landerlaubnis. Zuerst flog ich in den Gegenanflug, dann
dreht ich in den Queranflug. Doreen schimpfte, ich sei zu früh dran und würde es nicht schaffen
runter zu kommen. Ich blökte zurück, aber ich schaffte es tatsächlich nicht und musste durchstarten.
Beim zweiten Mal holte ich etwas weiter aus und konnte landen.
Als ich aufgesetzt hatte, sagte der Controller, ich solle sofort auf den Tower kommen. Dort drückte
er mir ein Telefon in die Hand. Am Apparat war der Offizier aus Wunstorf, der die Transall geflogen
hatte, über die ich hinweg gebraust war. Er brüllte mindestens 10 Minuten lang auf mich ein, drohte
meinen Schein wegnehmen zu lassen und war überhaupt nicht zu bremsen. Ich entschuldigte mich
mehrmals. Das hätte ich nicht tun sollen, denn jetzt wiederholte er alles nochmal. Nach 20 Minuten
verließ ich wie ein begossener Pudel den Tower. Bis heute weiß ich nicht, was ich eigentlich falsch
gemacht habe.
Im Herbst hatte ich die Nase von den vielen Reparaturen am Eurofox voll und verkaufte ihn wieder.
Von da an charterten wir Flugzeuge, wenn wir wieder mal fliegen wollten.
2007 Rückkehr der Kumpels
Ich habe mir wieder mal etwas Neues für die Agentur einfallen lassen. Männer, die eine Reise
planten, konnten die in einer speziellen Rubrik einstellen und Frauen hatten die Möglichkeit sich als
Reisebegleitung anzubieten. In kürzester Zeit hatte ich mehrere Männer, die eine Begleitung
suchten. Natürlich mussten die Männer für alle Kosten der Reisebegleitung aufkommen und ein
kleines Taschengeld für die Frauen sollte auch noch drin sein.