Page 664 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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652 Wilhelm Wirth.
Streifen sind in Fig. 6 durch die einfach punktirten Linien vertreten,
soweit sie oberhalb der festen Kartenscheibe hegen. Sieben sind
vertical, vier horizontal durchgezogen. Die elf Paare schraffirter
l bezeichnen die glatten durchgeschlagenen 7 mm
Doppellinien a bis
langen und 3 mm breiten Ausschnitte des Cartons, durch welchen
die Streifen mit ihren (in der Figur nicht mehr dargestellten) Enden
nach rückwärts durchgezogen sind. Durch Hin- und Herziehen der
in dieser Weise beschriebenen Streifen kann jede beliebige der
17 Figuren auf die dem Streifen entsprechende Stelle des Kreuzes
gebracht werden. Zur Verdeckung der oben nicht verwendeten Theile
der Streifen dient noch ein außerhalb der Schnitthnie a bis l auf-
geklebtes Blatt aus demselben Notenpapier, das zugleich die Vorder-
fläche völhg glättet. Es wurden nun zwei derartige Kartenscheiben
hergestellt, deren Ausschnitte gemeinsam durchgeschlagen
waren und die mit ebenso angefertigten Deckblättern ver-
sehen wurden. Bei entsprechend genauer Einstellung der Figuren
in die mittlere Stellung bildeten sie völhg übereinstimmende Ver-
gleichsobjecte. Diese beiden Scheiben sind also die beiden Einsätze
9 und 9' in den Schlitten 8 (Fig. 1), die zugleich nur diese Aus-
wechselungsvorrichtung zuließen, da wegen der rückwärts hervortreten-
den Streifen eine Üebereinanderlagerung (wie in der vorigen Gruppe
[6, 3]) unmöglich war. Diese Vorrichtung hat sich vollkommen be-
währt und ist in ihrer schnellen und relativ umfangreichen Variations-
fähigkeit kaum durch einfacheres zu ersetzen. Sie ermöglichte für
die am meisten verwendeten Gruppen zu je 5 eine unerschöpfhche
Fülle von Combinationen und Variationen, denen die Ausbildung von
Geläufigkeitsbeziehung kaum nachzukommen vermochte. (Eine Ver-
wendung von Gummistempeln, die eine ähnliche Freiheit in der Her-
stellung der Complexe und ihrer Variation und einen größeren Spiel-
raum der Anwendung gestatten und deren ich mir sechs verschiedene
anfertigen ließ, wurden wegen der Schwierigkeit einer genauen Gleich-
heit aller Abdrucke, bezw. der Complicirtheit entsprechender Hülfs-
vorrichtungen wieder aufgegeben.) Auch hier kann ich über die
Resultate einen kurzen summarischen Ueberblick geben, soweit der
geringe Umfang des Materials einstweilen hierzu zu berechtigen
scheint.
Bei der Vergleichung eines nur einmal exponirten Complexes mit