Page 659 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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Zur Theorie des BewusstseinsumfaBges und seiner Messung.  647

    auf "Wunsch des Beobachters  die Auslösung bewirken; desshalb  ist
    in dem nämlichen    Stromkreis  der  Eeactionstaster T (Fig. 1)  ein-
    geschaltet, welchen der Experimentator bei einem Signal des Beo-
    bachters nach einer vorher ausgemachten Zahl von Umläufen   (z. B.
    zweien) niederdrückt.  Zählt der Gehülfe die leise zu hörenden Tact-
     schläge des Contactes k mit, so wird er ohne Mühe die Scheibe noch
     unmittelbar mit dem Tacte abwerfen, bei dem er niederdrückt, weil
     die elastische Schnur den Contact eine Zeit lang geschlossen  hält.
     Arbeitet man  ohne Gehülfen,  so  benutzt man nach Schluss  des
     Schlüssels T den außerdem geschlossenen Taster T am Beobachtungs-
     rohre (Fig. 2), was bei der Einfachheit der Leistung nach kurzer Ein-
     übung ohne Störung der Beobachtung richtig ausgeführt werden kann.
     Nun muss aber außerdem der nämhche Contact k in zwei auf einander
     folgenden Umdrehungen    die beiden  Scheiben nach einander ab-
     werfen.  Denn nur dann ist ja die Vergleichsscheibe wirklich nur ein
     einziges Mal exponirt gewesen.  Dies vermittelt die Stromverzweigung
     bei der Klemme 4    (Fig.  1)  einerseits und dem  Contactwechsel U
     (Fig. 4, in Fig. 1 bei Bl) andererseits, der aus dem Inventar für Zeit-
     sinnversuche  i)  entnommen  ist.  Der nach Schluss des Tasters Toder
     T gemeinsame Theil der Stromkreise ist in Fig. 1 mit a bezeichnet.
     Die Drähte ß  zeigen dann  die Ergänzung zu dem Stromkreis,  der
     bei Schluss von k den oberen Magneten if durchfließt. Er entspricht
     der Ausgangslage   des  Ü'-Contactes.  Das  Herabfallen  der  ersten
      Scheibe mit dem Urcomplexe bewirkt nun in der aus Fig. 4 ersicht-
      Hchen Weise  selbst  die  Umstellung von U,  da  die  Scheibe beim
      FaUen durch einen Faden (Fig. 4,/} den Hebelarm h von ZJvom Ringe
                                                                   an
                                                           (Fig. 1)
      r aus nach vorne  zieht, wodurch nun die Verbindung /
                                                 Dieser kurze Vorgang
                             ausgeschaltet wird.
      « angeschlossen und ß
      ist bis zum nächsten Schluss von k längst beendigt und wird dann
      der untere Magnet N in Thätigkeit treten und auch die Variaüons-
                        Soll der Urcomplex sogleich wieder an seme Stelle
      scheibe abwerfen.
      treten, so ist einfach zu unterst eine der oberen völlig gleiche Scheibe
                                                      Außerdem ist an
      in der nämHchen Deckung dauernd zu befestigen.
      dieser Stelle z. B. ein weißes Blatt anzubringen.  (Durch die nambche
      Vorrichtung kami natürhch auch eine einmalige Exposition mit einem


          1) Beschreibung u. Abbüdung s. Wundt, Physich Psychoh  4. Aufl. H, S. 424.
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