Page 658 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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646                       Wilhelm Wirth.

        nach Verschiebung des Schlittens  8.  Der ganze Halt der Scheiben
        an der Vorderfläche des Brettes besteht nun in den glatt und ziem-
        lich  spitzig  zugefeilten Stiften s s und  1 1 (Fig. 4)  , von denen s die
        obere Scheibe,  t die untere festhalten.  Diese Stifte können aber nun
        in das Brett zurückgezogen werden.   Sie sind  (s. Fig. 3)  in Quer-
        hölzer   p' eingeschlagen,  die an Platten          s. auch Fig. 1
              p,                                  (5 und 6,
        bei B) befestigt sind, welche mit einer umgebogenen Kante  (5' und  6'
        Fig. 3) verdrehbar am Brette B festgemacht sind und von demselben
        nach hinten zurückgeklappt werden können.  Durch diese Rückwärts-
        bewegung von 5 und 6 und der Querhölzer p und p' werden natür-
        lich die Stifte in das Brett zurückgezogen  so dass je nach der Be-
                                                ,
        wegung von 5 oder 6 entweder   die obere oder  die untere Scheibe
        vom Stifte abgestreift wird und abfällt.  Dieses Zurückziehen der Stifte
        wird nun durch die Magnete M und N bewerkstelligt, welche hinter
        B an   einem  Stativ 1  (s. Fig. 1)  durch  die Verklammerung 2 und
        3 festgehalten  sind.  Durch die  als Anker  dienenden Schrauben a
        (in p) und  a'  (in p') wird  je nach der Wirkung des Magneten 31
        oder N das obere oder untere Stiftepaar  sich zurückziehen (Fig. 3).
           Eine Dämpfung aus Watte lässt zudem diese Bewegung ganz ge-
        räuschlos erfolgen, welche ja ohnedies nur wenige Millimeter umfasst.
        Auch fallen die Scheiben selbst geräuschlos auf weiche Tuchunterlagen.
        Das Zurückziehen der Stifte muss nun immer sogleich nach dem-
        jenigen Vorbeigang des Spaltes in  der Radscheibe erfolgen, welcher
        der Variation eben vorhergeht, damit möglichst viel Zeit für das Ab-
        fallen  der betreffenden Scheibe  bis zur nächsten Exposition  übrig
        bleibt.  Dazu  dient nun  die  Contactvorrichtung k  (Fig. 1 und 2),
        welche vom Transmissionsrade r der Scheibe aus, bei der soeben be-
        zeichneten Phase der Drehung geschlossen wird.  Der an r senkrecht
        befestigte  Stab t (Fig.  1),  trägt außen  ein  sehr  leicht  drehbares
        Rädchen v, von dessen äußerem Falz die G-ummischnur w zum Con-
        tact k läuft.  Die Schnur w wirkt also wie ein Hebel mit sehr freiem
        Spielraum, gleitet wegen der Länge von t auch leicht über den Hand-
        griff e hinweg, der in diesem Falle nicht verwendet zu werden braucht
        (1. Fig.  2), und  schließt  bei jeder Drehung des Rades  in  der be-
        zeichneten Stellung  den  Contact k  geräuschlos  durch Andrücken
        eines bereits  in  der Ruhelage ganz wenig abstehenden Hebels an
        eine elastische Platte.  Dieser Contactschluss darf aber natürlich erst
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