Page 654 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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642                       Wilhelm Wirth.
        Darmsaite d aus der durchbohrten Axe heraus,   welche ebenso wie
        beim Marbe 'sehen Apparat mit ihrem anderen Ende von der Axe
        aus senkrecht über ein Rädchen   (Fig. 2, c) nach den vier  kleinen
        Rädchen (Fig. 1 u. 2 c) geführt ist, üher die hinweg sie an dem Winkel-
        hebel h'  angreift, der an  h gegenüber der Axe  befestigt  ist.  Die
        Verschiebung von  h'  in Richtung  des  Pfeiles,  welche  durch  den
        Widerhalt h ihr Ende   erreicht,  dient  somit zum  Verschluss  des
        Spaltes  «, der beim Nachlassen des Handgriffes e durch die Feder
                                                                        f
        wieder geöffnet wird.  Damit der Handgriff e während der Rotation
        ruhig in der Hand des Experimentators bleiben kann, was  bei dem
       raschen Tacte der nothwendigen Bewegungen wichtig ist, ist das Ende
        der Schnur, die natürlich mit verdreht wird,  erst durch  eine  glatte
        Durchbohrung des Ringes     geleitet,  in der  sie  sich leicht  mitver-
                                 g
        drehen kann.  Bei der hier in Betracht kommenden Wucht des Rades
       ist eine frei mitlaufende Axe als Ende der Schnur  unnöthig.  Nur
        muss natürlich auch hier bei Verwendung    dieser Vorrichtung  die
        Umlaufsrichtung des Rades   der Drillung  der Schnur  entsprechen.
       Es ist bei der thatsächlichen Verwendung des Mechanismus an sich
       kein großer Unterschied, ob der Verschluss oder  die Oeffnung des
        Spaltes durch Anziehen am Handgriff e bewirkt wird. Da man aber
        doch unter Umständen auch ohne    diese Vorrichtung arbeiten  will,
       wie es zunächst auch in der hier an erster  Stelle behandelten Ver-
        suchsreihe der Fall war, so ist natürlich die hier beschriebene Ein-
        richtung mit gewöhnlich geöffnetem Spalt vorzuziehen.  Zur Balan-
        cirung der Sperrvorrichtung ist noch das Gewicht  / an der Scheibe
       befestigt.
           Durch diesen Blechsector ist natürlich, trotz dessen Dünne, wieder-
       um der Zwischenraum etwas vergrößert,    der  sich zwischen der ge-
       wöhnHch   fixirten Fläche und  der Expositionsebene  befindet. Um
        diesen »schädlichen« Raum so klein als möglich zu machen, besteht
       bereits die große Radscheibe mit dem vor dem Object vorbeigehenden
       Ringe ausschheßHch aus der Pappe, welche auch den übrigen Theil
       des Rades auf der Vorderseite überzieht, das zur größeren Festigkeit
       in dem ganzen mittleren Theile    aus der kräftigen Holzscheibe
       besteht.  Blech wäre für die große Scheibe in der nämUchen Dünne
       zu wenig   glatt  gelegen.  So  konnte  der Distanzunterschied unter
        diesen Umständen wenigstens auf 1 cm herabgesetzt werden, ein Maß,
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