Page 656 - Wilhelm Wundt zum siebzigsten Geburtstage
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644                       Wilhelm Wirth.
        Fig. 1 zeigt rechts von der Radscheibe diese einfache Vorrichtung C,
        welche vor allem bei der Vergleichung eines nur einmal exponirten
        ürcomplexes zur Verwendung kam,     also bei der an zweiter Stelle
        besprochenen Gruppe  (6, 5).  Ein Brett von 75 cm Höhe und 36 cm
        Breite  steht parallel  zur Ebene der Radscheibe unmittelbar hinter
        dieser, so dass die Pappfläche ohne directe Berührung scharf davor
        vorbeistreicht.  In dem Brette befindet  sich  ein rechteckiger Aus-
        schnitt (von 12 X 50 cm) , in dessen beiden Seitenwänden Falze ein-
        geschnitten  sind,  welche  einen  Schlitten  (8)  sehr  leicht  auf- und
        abbewegen lassen.  Dieser Schlitten, der in seiner durch die Pflöcke Z
        bestimmten Ruhelage abgebildet  ist, bewegt sich  bei  einem genau
        in  der Mitte wirkenden Zug   der Schnur 11   unter vollkommener
        Einhaltung seiner Ebene nach oben,   bis er an den mit Dämpfung
        versehenen oberen Widerhalten Z angelangt  ist.  In diesem SchHtten
        befinden  sich nun  zwei  weitere Ausschnitte,  in  deren  oberen  die
        Scheibe mit dem Urcomplexe (9), und in deren unteren die Variations-
        scheibe  (9') eingesetzt wird.  Die obere Scheibe befindet  sich in der
        Ruhelage gerade in Augenhöhe, wie die Achse der Radscheibe, und
        entspricht also vollkommen sjrmmetrisch der Lage der Scheibe unter
        Verwendung von B.     Bei Gebrauch von C wird natürlich der Be-
        obachter seinen Standort um 1 m nach Hnks verlegen.    Die ganzen
        Lageverhältisse des Schlittens und seines Spielraumes sind dabei so
        eingerichtet, dass die untere Variationsscheibe nach Hinaufziehen in
        die obere Endlage des Schhttens genau   in der  gleichen Lage  sich
        befindet. Außerdem ist natürlich die Entfernung beider Scheiben im
        Schlitten so eingerichtet, dass die Grenze des Gesichtsfeldes im Be-
        obachtungsrohr immer nur das eine geradeaus befindHche Object sehen
        lässt.  Die Scheiben liegen in der vordersten Fläche des Brettes  C.
        Zugleich  ist hier weiter links vom Beobachter noch  eine besondere
        Verdeckung   (Fig.  1) von der nämhchen Farbe wie  die Radscheibe
        mit kreisförmigem Ausschnitt (auf dem Stabe 14, Fig. 1) angebracht,
        welche die Ebene des Rades noch weiter hinaus gleichmäßig fortsetzt.
        Diese auf beiden Seiten gleichfarbige Scheibe kann in symmetrischer
        Weise auch bei dem Objectträger B angebracht werden. — Die gleich-
        zeitige Bedienung  des Handgriffes zur Oeffnung des zunächst ver-
        schlossenen  Scheibenspaltes und  dieser Schlittenverschiebung  stellt
        freilich bei  1/2" Umdrehungszeit an das rhythmische Gefühl und die
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