Page 135 - Was will Gott_Neat
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aber und äußerliche Dinge tun nichts dazu, so antwor-
            ten wir, dass nichts anderes in uns etwas bewirkt als
            der Glaube; davon werden wir noch hören. Das wollen
            aber die Blindenführer nicht sehen, dass der Glaube
            etwas haben muss, woran er glaubt, woran er sich hält
            und worauf er begründet ist. So richtet sich der Glau-
            be fest auf das Wasser und glaubt, dass in der Taufe die
            Seligkeit und das Leben begründet liegen, nicht wegen
            des Wassers allein, sondern, wie schon mehrfach gesagt,
            weil es mit Gottes Wort und Ordnung verbunden ist
            und Gottes Name daran klebt. Wenn ich nun dieses
            glaube, was glaube ich anderes als an den Gott, der sein
            Wort hineingegeben und eingepflanzt hat und uns die-
            se äußerliche Handlung vorschlägt, damit wir diesen
            Schatz ergreifen können?
                Nun sind sie verrückt, wenn sie einen Unterschied
            machen zwischen dem Glauben und dem, woran der
            Glaube haftet und gebunden ist, auch wenn es äußerlich
            ist; ja, es soll und muss äußerlich sein, dass man es mit
            Sinnen erfassen und begreifen und dadurch ins Herz
            bringen kann; wie auch das ganze Evangelium eine äu-
            ßerliche, mündliche Predigt ist. Was Gott in uns tut
            und bewirkt, will er durch solche äußerliche Ordnung
            bewirken. Wo er nun redet, ja wohin oder wodurch er
            redet, da soll der Glaube hinsehen und sich daran hal-
            ten. Nun haben wir hier die Worte: Wer da glaubt und
            getauft wird, der wird selig. Worauf zielen sie ab? Doch
            auf nichts anderes als auf die Taufe, das bedeutet, das
            Wasser in Gottes Ordnung gefasst. Darum folgt, dass,
            wer die Taufe verwirft, der verwirft Gottes Wort, den
            Glauben und Christus, der uns dahin weist und an die
            Taufe bindet.
                Drittens: Weil wir den großen Nutzen und die
            Kraft der Taufe haben, so lass uns nun weiter sehen, wer


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