Page 136 - Was will Gott_Neat
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die Person ist, die sie empfängt, was die Taufe gibt und
nützt. Das ist auch sehr schön und klar in den Worten
ausgedrückt: Wer da glaubt und getauft wird, der wird
selig. Das bedeutet, der Glaube macht die Person al-
lein würdig, das heilsame, göttliche Wasser nützlich zu
empfangen. Denn weil es hier in den Worten bei und
mit dem Wasser vorgetragen und zugesagt wird, kann
es nicht anders empfangen werden, als dass wir es von
Herzen glauben; ohne Glauben ist es zu nichts nütze,
obwohl es ein göttlicher, überschwänglicher Schatz ist.
Darum meint das Wort „wer da glaubt“ so viel, dass es
alle Werke ausschließt und zurücktreibt, die wir tun
können in der Meinung, dadurch Seligkeit zu erlangen
und zu verdienen. Denn es ist beschlossen: Was nicht
Glaube ist, das tut nichts dazu, empfängt auch nichts.
Sagen sie aber, wie sie pflegen: Ist doch die Taufe auch
selbst ein Werk, so sagst du, die Werke gelten nicht
zur Seligkeit, wo bleibt dann der Glaube? Antwort: ja,
unser Werke tun nichts zur Seligkeit, die Taufe aber ist
nicht unser, sondern Gottes Werk (denn du wirst, wie ge-
sagt, Christi Taufe sehr deutlich von der Badtaufe unterscheiden
müssen). Gottes Werke aber sind heilsam und notwen-
dig zur Seligkeit und schließen nichts aus, sondern for-
dern den Glauben, denn ohne Glauben könnte man sie
nicht erfassen. Denn damit, dass du dich begießen lässt,
hast du sie nicht empfangen noch festgehalten, dass sie
dir etwas nützt, aber sie wird dir dann nützlich, wenn
du dich in der Überzeugung taufen lässt, dass es Gottes
Befehl und Ordnung ist, dazu in Gottes Namen, damit
du in dem Wasser die verheißene Seligkeit empfängst.
Das kann weder die Hand noch der Leib tun, sondern
das Herz muss es glauben.
So siehst du klar, dass die Taufe kein von uns ge-
tanes Werk ist, sondern sie ist ein Schatz, den Gott uns
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