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Der vierte Teil


                           VON DER TAUFE


           Wir haben nun die drei Hauptkapitel der christlichen
           Lehre behandelt und müssen jetzt noch von zwei wei-
           teren Sakramenten reden, die Christus eingesetzt hat,
           damit jeder Christ wenigstens einen kurzen Unterricht
           darüber erhält, weil er ohne diese kein Christ sein kann;
           leider hat man bisher nicht davon gelehrt.
               Zunächst behandeln wir die Taufe, durch die wir
           in die Christenheit aufgenommen werden. Damit man
           es aber richtig begreifen kann, wollen wir es ordentlich
           behandeln und nur davon sprechen, was man wissen
           muss. Denn wie man es erhalten und darum kämpfen
           muss gegen die Ketzer und Rotten, wollen wir den Ge-
           lehrten überlassen.
               Als Erstes muss man vor allen Dingen die Worte
           genau kennen, auf welchen die Taufe begründet ist und
           wohin sie führt und was dazu zu sagen ist, nämlich wie
           der Herr Christus in Matthäus sagt: Geht hin in alle
           Welt, lehrt alle Heiden und tauft sie im Namen des
           Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wei-
           ter sagt Markus im letzten Kapitel: Wer da glaubt und
           getauft wird, der wird selig; wer aber nicht glaubt, der
           wird verdammt.
               An diesen Worten sollst du erkennen, dass hier
           Gottes Gebot und Einsetzung stehen; man soll nicht
           daran zweifeln, dass die Taufe eine göttliche Sache ist
           und  nicht von  Menschen ausgedacht  oder erfunden
           wurde. Denn genau, wie ich sagen kann, die Zehn Ge-
           bote, der Glaube und das Vater Unser hat kein Mensch



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