Page 128 - Was will Gott_Neat
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rede er vom Teufel, als wollte er es alles zusammenfas-
           sen und alle Gebete gegen unseren Hauptfeind richten.
           Denn er ist es, der alles, was wir erbitten, verhindert:
           Gottes Namen oder Ehre, Gottes Reich und Willen,
           das tägliche Brot, fröhlich, mit gutem Gewissen usw.
           Darum  fassen  wir  das  endlich  zusammen  und  sagen:
           Lieber Vater, hilf doch, dass wir alles Unglück loswer-
           den. In dieser Bitte ist gleichfalls auch das mit einge-
           schlossen, was uns an Bösem unter der Herrschaft des
           Teufels widerfahren mag: Armut, Schande, Tod und al-
           les unselige Elend und Herzeleid, das es auf dieser Erde
           so zahllos gibt. Denn der Teufel ist nicht allein ein Lüg-
           ner, sondern auch ein Totschläger, der uns ohne Unter-
           lass nach unserm Leben trachtet und sein Mütlein an
           uns kühlen will, wenn er unserm Leib durch einen Un-
           fall einen Schaden zufügt. Das ist der Grund dafür, dass
           er manchem den Hals bricht oder um den Verstand
           bringt, dass er etliche im Wasser ertrinken lässt und vie-
           le dahin treibt, dass sie sich selber umbringen oder es
           noch zu anderen schrecklichen Fällen kommt. Darum
           haben wir auf Erden nichts anderes zu tun, als unabläs-
           sig gegen diesen Hauptfeind zu bitten. Denn wenn uns
           Gott nicht erhalten würde, wären wir keine Stunde vor
           ihm sicher.
               Hier siehst du, dass Gott um alles, auch was uns
           leiblich betrifft, gebeten sein will und wir nirgends
           Hilfe suchen und erwarten als bei ihm und von ihm.
           Das hat er aber ans Ende gestellt. Denn wenn wir von
           allem Übel beschützt und befreit werden sollen, muss
           zuvor sein Name geheiligt, sein Reich bei uns sein und
           sein Wille geschehen. Dann will er uns vor Sünde und
           Schande behüten und vor allem, was uns wehtut oder
           uns schadet.
               Also hat uns Gott aufs Kürzeste alle Not vorge-


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