Page 129 - Was will Gott_Neat
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stellt, die uns immer begegnen kann, dass wir ja keine
Entschuldigung haben nicht zu beten. Aber die wah-
re Stärke liegt darin, dass wir auch lernen, AMEN zu
sagen, das bedeutet, nicht zu bezweifeln, dass es sicher
erhört und geschehen wird; denn es ist nichts anderes
als ein Wort des Glaubens, an dem man nicht zweifelt,
man betet nicht um ein Abenteuer, sondern man weiß,
dass Gott nicht lügt, wenn er versprochen hat zu geben.
Wo ein solcher Glaube nicht vorhanden ist, da kann
auch kein rechtes Gebet sein. Darum ist es eine schäd-
liche Vorstellung derer, die so beten, dass sie nicht von
Herzen Ja dazu sagen, dass sie nicht davon ausgehen,
dass Gott sie erhört, sondern im Zweifel bleiben und
sagen: Wie könnte ich so mutig sein und mich rühmen,
dass Gott mein Gebet erhört? Ich bin doch nur ein ar-
mer Sünder usw.
So geschieht es, dass sie nicht auf Gottes Verhei-
ßung, sondern auf ihr eigenes Handeln und ihre Wür-
digkeit sehen; sie verachten Gott damit und strafen ihn
Lügen; deshalb werden sie auch nichts bekommen, wie
Jacobus sagt: Wer da betet, der bete im Glauben und
zweifle nicht; denn wer da zweifelt, ist gleich wie eine
Woge des Meeres, die vom Winde getrieben und gewo-
ben wird. So ein Mensch soll nur nicht glauben, dass er
etwas bekommt. Gott ist so viel daran gelegen, dass wir
sicher sein können, dass wir nicht umsonst beten und er
wird niemals unser Gebet missachten.
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