Page 30 - Was will Gott_Neat
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(wie oben gehört) gibt zuerst durch seinen Glauben Gott
           die Ehre, danach der Mund durch das Bekenntnis.
               Das ist auch eine selige, nützliche Gewohnheit und
           sehr stark gegen den Teufel, der immer um uns ist und
           darauf lauert, wie er uns in Sünde und Schande, in Jam-
           mer und Not bringen kann, der aber ungern hört und
           nicht lange bleiben kann, wo man Gottes Namen von
           Herzen nennt und anruft – manch schreckliches und
           furchtbares Unglück würde uns begegnen, wenn uns
           Gott nicht durch das Anrufen seines Namens halten
           würde. Ich habe es selbst ausprobiert und erfahren, dass
           ein plötzliches, großes Unglück durch das Anrufen des
           Namens Gottes sich gewendet hat und vorübergegan-
           gen ist. Dem Teufel zuleid (sage ich), sollten wir den hei-
           ligen Namen immer im Munde führen, damit er nicht
           schaden kann, wie er gern wollte.
               Dazu hilft auch, dass man sich daran gewöhne, sich
           täglich Gott zu befehlen mit Seele und Leib, Frau und
           Kind, Dienstboten und unserer jeweiligen Not. Daher
           sind auch Benedicite, Gratias und andere Segen auf-
           gekommen und geblieben, ebenso auch die Kinderge-
           wohnheit, dass man sich bekreuzigt, wenn man etwas
           Furchtbares und Schreckliches sieht oder hört und da-
           bei sagt: „HERR Gott, behüte mich“, oder „Hilf, lie-
           ber Herr Christus“ oder dergleichen. Umgekehrt auch,
           wenn einem etwas Gutes unverhofft passiert, wie gering
           es auch ist, dass man sagt: „Gelobt und gedankt sei
           Gott“, „Das hat mir Gott beschert“ usw. – so wie man
           früher die Kinder daran gewöhnt hat, den St. Nikolaus
           und andere Heilige um etwas zu bitten und ihnen zu
           Ehren zu fasten. Das wäre Gott angenehm und gefiele
           ihm besser als jedes Klosterleben und die Heiligkeit der
           Karthäuser.
               Siehe, also möchte man die Jugend in kindlicher


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