Page 91 - Werder-Schach-Magazin-2015-1
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6. Runde (Mittwoch, 26. November):

Die Karawane zieht weiter

Schon zwei Drittel des Turniers sind vorüber

Dennis Wagner zieht mit an die Spitze

Fridman, immer wieder Fridman – der Mülheimer Großmeister nahm heute eine Art
Ruhetag und sicherte sich mit einer entspannten Zugwiederholung gegen Igor Khenkin ein
schnelles Remis.

Da horchten die Verfolger links und rechts natürlich auf, und am meisten spitzte wohl Den-
nis Wagner die Ohren – gegen die ambitionierte Spielanlage von Sebastian Siebrecht
entwickelte er alsbald einigen grünfeld-indischen Schwung und ließ seine Belegschaft mutig
gegen die weiße Königsstellung anrennen. Am Ende stand Siebrechts König entblößt da,
und weder Tricks noch Schwindeleien erschienen mehr aussichtsreich – eine flotte Partie
von Dennis Wagner!

Nun ist es nur noch ein Hauch von Feinwertung, der die beiden Meister trennt, und auf der
Zielgeraden ist die Meisterschaft damit wieder völlig offen. Mit 4,5 Punkten direkt dahinter
haben sich Igor Khenkin und ebenfalls Vitaly Kunin positioniert, der sich mit einem Sieg ge-
gen Klaus Bischoff, den Grandseigneur des deutschen Turnierschachs, wieder nach oben
arbeitete. Für morgen hat die Turnierleitung daher ganz passgenau die Paarungen Kunin –
Fridman und Wagner – Khenkin erdacht, und der Wettlauf um viel Preisgeld und noch mehr
Ehre (oder ist es umgekehrt?) geht damit in die nächste Runde.

Auch heute war das Fernsehen wie-
der mit vor Ort. Diesmal kam SAT
1 regional zu Besuch und unterhielt
sich ein bisschen mit, Moment, mit
wem war es noch? Natürlich, Mat-
thias Blübaum!, und auch einige
Impressionen zu ihm, seinem Trai-
ner Matthias Krallmann und dem
weiteren sportlichen Umfeld wurden
eingefangen.

                                                              Gefragter Mann: Werder-Trainer Matthias Krallmann bei SAT1

Die Fernsehteams sind immer lan-
ge vor Ort, und oft entstehen dann sehr schöne, aber für den langen Besuch doch nur recht
kurze Beiträge. Es ist fast ähnlich wie beim Schach(sport) – auch da wird sehr viel und sehr
lange nachgedacht, und dann kommt (bei mir zumindest) ein einziger kleiner Zug dabei he-
raus, und der ist mitunter auch noch schlecht!

Da macht es das Fernsehen schon besser, und es ist eine ungewohnte Aufwertung, hier so
viele Journalisten aus Funk und Fernsehen begrüßen zu können. Nur eine in Bremen gut
bekannte Tageszeitung mit großem Sportteil hat es irgendwie noch nicht so richtig bis nach
Verden geschafft, doch einen Abschlussbericht zum Turnierende wird es auch dort geben.

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