Page 101 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya
Sonderbehandlung 14f13
Nachdem schon Abertausende ermordet waren, weitete die T4-Organisation ihr Tätigkeitsfeld aus unter dem
Codenamen “14f13”. Das vorher nur auf Forschungsanstalten und psychiatrische Krankenhäuser angewandte
Programm wurde nunmehr auch ausgeweitet auf deutsche und österreichische Strafgefangene, die wegen ihrer
unzumutbaren Haftbedingungen krank geworden waren, aber auch auf Juden, Zigeuner und Polen in den
Konzentrationslagern. Die Operation 14f13 begann im Oktober 1941. Sonderkommissionen, die aus Psychiatern
bestanden, wurden in die Berliner T4-Organisation integriert, um ihrer Meinung nach kranke Personen
auszusuchen und in Konzentrationslager zu verschicken. So sollten die Krankenhäuser und Krankenzentren
freigemacht werden für Patienten von der Front. Es gab sechs solcher Tötungszentren für diesen Zweck.
Auswahlkriterium der Todeskandidaten war ihre Arbeitsfähigkeit: Wenn sie zu schwach zum Arbeiten waren,
wurden sie in den Tod geschickt.
Ab 1943 wurden sogar Kinder in Hadamar ermordet, einem der sechs Tötungszentren. Darunter waren auch
Kinder aus staatlichen Kinder- und Waisenheimen. 133
Der Unglaube ist die Wurzel der Skrupellosigkeit
Nazideutschland ist ein trauriges Beispiel dafür, was Menschen angetan wird, wenn versucht wird, die Ideen
des Sozialdarwinismus in die Praxis umzusetzen. Joseph L. Graves Jr., Professor für Evolutionsbiologie und
Verfasser von Des Kaisers neue Kleider und Kritiker des Rassismus, schreibt dazu:
Die Tragödie Nazideutschlands zeigt eindringlich, was geschehen kann, wenn man Eugenik, Rassenhierarchie
und Sozialdarwinismus konsequent zu Ende denkt. 134
Ein Deutsches
Psychiatrisches
Krankenhaus in 1925
Der Friedhof der Hadamar
Tötungsanstalt
Links: “Nazi ermordeten auch
200.000 Kranke.“
Ein Bericht aus der Milliyet
vom 10. Oktober 2003
Denkmal für die unter dem
Euthanasieprogramm Getöteten
Adnan Oktar 99