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Niemand hat jemals eine Art durch den Mechanismus der natürlichen Selektion hervorgebracht. Niemand
kam nur in die Nähe dessen, und der größte Teil der gegenwärtigen Diskussion des Neo-Darwinismus dreht
sich um diese Frage. 11
Pierre-Paul Grassé, ein wohlbekannter französischer Zoologe und Kritiker des Darwinismus, schreibt im
Kapitel "Evolution und natürliche Selektion" seines Buches Die Evolution lebender Organismen folgendes:
Die "Evolution in Aktion" von J. Huxley und anderen Biologen ist einfach die Beobachtung demographischer
Fakten, lokaler Fluktuationen von Genotypen, geographischer Verteilungen. Oftmals sind die betreffenden
Arten über Hunderte von Jahrhunderten praktisch unverändert geblieben! Fluktuation als Ergebnis der
Umstände, mit vorhergehender Modifikation des Genoms, impliziert nicht Evolution, und dafür haben wir
greifbare Beweise in vielen panchronischen Arten, ("lebenden Fossilien" gewissermaßen, die seit Millionen
Jahren unverändert geblieben sind). 12
Ein näherer Blick auf wenige "beobachtete Beispiele natürlicher Selektion", präsentiert von Biologen, die
die Evolutionstheorie vertreten, würde enthüllen, dass diese in Wahrheit nicht den geringsten Beweis für die
Evolutionstheorie liefern.
Die wahre Geschichte des Industriemelanismus
Wenn man evolutionistische Quellen untersucht, findet man unausweichlich das Beispiel der Motten im
England der industriellen Revolution, das als Beweis der Evolution durch natürliche Selektion herangezogen
wird. Es wird als das konkreteste Beispiel beobachteter Evolution vorgestellt, in Lehrbüchern, Magazinen und
selbst in akademischen Quellen. In Wahrheit hat dieses Beispiel mit Evolution jedoch überhaupt nichts zu tun.
Erinnern wir uns zunächst, was eigentlich behauptet wird: Nach diesem Bericht war zu Beginn der industri-
ellen Revolution in England die Rinde der Bäume in der Gegend von Manchester sehr hell. Deswegen konnten
dunkelfarbene Motten, die sich auf diesen Bäumen niederließen, leicht von Vögeln bemerkt werden, die sich von
ihnen ernährten, somit hatten die Motten nur eine sehr geringe Überlebensmöglichkeit. Fünfzig Jahre später
waren die Baumrinden in den Waldgebieten durch die von der Industrie verursachte Umweltverschmutzung
dunkler geworden und nun wurden die hellfarbenen Motten zu den meistgejagten, weil diese nunmehr am
leichtesten bemerkt werden konnten. Das Resultat war, dass der Anteil der hellfarbenen Motten der
Mottenpopulation sank. Evolutionisten halten dies für einen schlagenden Beweis ihrer Theorie. Sie verweisen
auf diesen Scheinbeweis und zeigen daran, wie sich hellfarbene Motten zu dunkelfarbenen "entwickelten".
Auch wenn wir glauben, dass diese korrekt sind, sollte jedoch völlig klar sein, dass sie in keiner Weise als
Beweis für die Evolutionstheorie dienen können, weil keine Lebensform entstanden ist, die nicht schon vorher
existiert hätte. Dunkle Motten existierten bereits vor der industriellen Revolution in der Mottenpopulation. Nur
das Verhältnis der existierenden Variationen zueinander in der Population änderte sich. Die Motten hatten keine
neue Eigenschaft oder ein neues Organ erworben, die eine Artenbildung verursacht hätte. 13 Um die Art der
Motten in eine andere Art umzuwandeln, einen Vogel zum Beispiel, hätten ihren Genen weitere Informationen
hinzugefügt werden müssen. Ein völlig anderes genetisches Programm hätte ablaufen müssen, dass die
Informationen über die physischen Eigenschaften des Vogels hätte beinhalten müssen.
Dies ist die Antwort, die man auf das Märchen des Industriemelanismus geben muss. Es gibt jedoch noch
einen interessanteren Teil der Geschichte: Nicht nur die Interpretation, auch die Ereignisse selbst sind ver-
fälscht. Wie der Molekularbiologe Jonathan Wells in seinem Buch Ikonen der Evolution erklärt, entspricht die
Geschichte der gesprenkelten Motten, die in jedem evolutionistischen Biologiebuch steht und deswegen in die-
sem Sinn zur "Ikone" geworden ist, nicht der Wahrheit. Wells beschreibt in seinem Buch, dass Benard
Kettlewell's Experiment, das als "experimenteller Beweis" der Geschichte bekannt ist, in Wahrheit ein
Wissenschaftsskandal ist. Hier sind die wesentlichen Fakten dieses Skandals:
- Zahlreiche Experimente, die nach denen von Kettlewell durchgeführt wurden, zeigten, dass nur eine
ganz bestimmte Sorte dieser Motten sich auf Baumstämmen niederlässt und dass alle anderen es vorziehen,
sich zwischen kleine, horizontal verlaufende Zweige zu setzen. Seit den 1980er Jahren ist es weitgehend ak-
zeptiert worden, dass sich Motten nur sehr selten auf Baumstämme setzen. Nach 25 Jahren Feldforschung
kamen viele Wissenschaftler wie Cyril Clarke und Rory Howlett, Michael Majerus, Tony Liebert und Paul
Brakefield zu dem Schluss, dass die Motten in Kettlewells Experiment gezwungen gewesen waren, sich aty-
pisch zu verhalten und dass daher die Ergebnisse nicht als wissenschaftlich angesehen werden konnten. 14
600 Atlas der Schöpfung
(Band 2)