Page 705 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya





                 Die Behauptung, Proteine hätten sich zufällig unter natürlichen Bedingungen gebildet, ist noch unrealisti-
             scher und unvernünftiger, als dieselbe Behauptung über die Aminosäuren. Wir haben bereits anhand von
             Wahrscheinlichkeitsrechnungen die mathematische Unmöglichkeit der Proteinbildung durch sich zufällig

             richtig anordnende Aminosäuren gesehen. Nun werden wir der Möglichkeit der chemischen Proteinbildung
             unter den ursprünglich auf der Erde herrschenden Bedingungen nachgehen.


                 Das Problem der Proteinsynthese im Wasser


                 Wie wir zuvor gesehen haben, sind Aminosäuren durch Peptidbindungen miteinander verbunden. Beim
             Vorgang der Peptidbindung wird jeweils ein Wassermolekül freigesetzt.
                 Diese Tatsache widerlegt die Erklärung der Evolutionisten, dass das Leben im Wasser entstanden ist, denn

             nach dem Le Châtelier Prinzip der Chemie ist es unmöglich, dass eine chemische Reaktion, die in einer was-
             serhaltigen Umgebung abläuft, eine Kondensationsreaktion, Wasser freisetzt. Die Möglichkeit, dass diese Art
             Reaktion in einer wasserhaltigen Umgebung stattfindet, gilt als die mit der geringsten Wahrscheinlichkeit
             unter allen chemischen Reaktionen.
                 Infolgedessen ist der Ozean, in dem das Leben angeblich entstanden sein soll, definitiv nicht die passende
             Umgebung für die Proteinbildung durch Aminosäuren.              226  Es wäre jedoch irrational, wenn die Evolutionisten

             nun ihre Meinung änderten und behaupteten, Leben sei an Land entstanden, denn die einzige Umgebung, in
             der Aminosäuren vor der Zerstörung durch extreme UV-Strahlung geschützt gewesen wären, war die des
             Ozeans. Das Le Châtelier Prinzip schließt jedoch die Entstehung von Leben im Meer aus. Dies ist ein weiteres
             Dilemma der Evolution.



                 Das Fox Experiment

                 Herausgefordert durch das oben beschriebene Problem, begannen Evolutionisten unrealistische Szenarien
             zu entwickeln, um das "Wasserproblem" zu lösen, dass sich ihrer Theorie so hartnäckig widersetzte. Sydney

             Fox war einer der bekanntesten unter diesen Wissenschaftlern. Er stellte folgende Theorie auf, um das Problem
             zu lösen: Die ersten Aminosäuren mussten unmittelbar nach ihrer Entstehung auf eine Klippe nahe eines
             Vulkans gespült worden sein. Das die Aminosäuren umgebende Wasser muss durch die oberhalb des Wasser-
             Siedepunktes gelegene Temperatur auf der Klippe verdampft sein. Auf diese Weise seien die Aminosäuren
             "trocken gelegt" worden und konnten sich anschließend zur Proteinbildung kombinieren.
                 Doch diese Lösung des Problems erwies sich als Scheinlösung, denn wie Forschungen erwiesen haben,

             wären die Aminosäuren durch eine solch hohe Temperatur sofort zerstört worden.
                 Doch Fox gab nicht auf. Er kombinierte gereinigte Aminosäuren unter besonderen Laborbedingungen indem
             er sie in einer trockenen Umgebung erwärmte. Die Aminosäuren kombinierten sich, doch es entstanden keine
             Proteine. Alles was herauskam, waren einfache, ungeordnete Schleifen von Aminosäuren, strukturlos miteinan-
             der verbunden und weit entfernt von jeder Ähnlichkeit mit einem Protein. Hätte Fox diese Aminosäuren unter

             konstanter Temperatur gehalten, wären auch diese nutzlosen Verbindungen wieder zerfallen.
                 Fox benutzte nicht die gleichen Aminosäuren, wie sie bei Millers Experiment entstanden waren, sondern
             reine Aminosäuren aus lebenden Organismen, ein weiterer Punkt, der das Experiment entwertet, dass doch
             die Fortsetzung des Miller Experiments sein sollte. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hätte Fox jedoch
             mit den Resultaten des Miller Experiments weiterarbeiten müssen.
                 Das Fox Experiment war selbst in evolutionistischen Kreisen nicht willkommen, denn es war klar, dass die

             von ihm als "Proteinoide" bezeichneten  Aminosäureketten, die er erhalten hatte, unter natürlichen
             Bedingungen nicht entstanden wären. Im übrigen waren immer noch keine Proteine vorzuweisen. Das

             Problem der Herkunft der Proteine blieb also ungelöst. In einem Artikel der Chemical Engineering News
             (Nachrichten für den Chemie-Ingenieur) von 1970 wurde das Fox Experiment folgendermaßen erwähnt:

                 Sydney Fox und die anderen Wissenschaftler kombinierten Aminosäuren in Form von "Proteinoiden" unter
                 Verwendung sehr spezieller Erwärmungsprozeduren, die auf gar keinen Fall im Frühstadium der Erde vorhanden
                 gewesen sein können. Auch haben die Proteinoide nicht die geringste Ähnlichkeit mit den sehr regelmäßigen

                 Proteinen, die in Lebewesen vorhanden sind. Es sind nichts als nutzlose, unregelmäßige Ketten, und selbst dann,
                 wenn sie sich im Frühstadium der Erde gebildet hätten, wären sie definitiv zerstört worden.      227



                                                                                                                          Adnan Oktar    703
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