Page 703 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
Die künstliche Daher muss die Atmosphäre damals hauptsächlich
Stromversorgung
Atmosphäre, aus Stickstoff (N) Kohlendioxid (CO2) und
die von Miller Wasserdampf (H2O) bestanden haben. Diese Gase
in seinem Gemisch aus
Experiment ge- Methan, eignen sich jedoch nicht zur Erzeugung organi-
schaffen Ammoniak und scher Moleküle. 219
wurde, hatte Wasserdampf Die amerikanischen Wissenschaftler J. P.
nicht die ge-
ringste Ähn- gekühltes Wasser he- Ferris und C. T. Chen wiederholten das Miller
lichkeit mit raus Experiment unter einer solchen Atmosphäre
der primitiven und erhielten nicht ein einziges
Uratmosphäre gekühltes Wasser he- Aminosäuremolekül. 220
der Erde raus
3- Ein weiterer Punkt, der Millers
Experiment entwertet, ist die Tatsache, dass
die damalige Erdatmosphäre genug
Sauerstoff enthielt, alle Aminosäuren sofort
Wärme
zu zerstören, unmittelbar nachdem sie ent-
Kondenswasser standen waren. Dieser von Miller übersehene
Fakt zeigt sich an Spuren oxidierten Eisens in
auf 3.5 Milliarden Jahre geschätzten Felsen. 221
Es gibt weitere Funde, die darauf hinweisen, dass der Sauerstoffgehalt der frühen Erdatmosphäre weitaus
höher war, als von Evolutionisten eingeschätzt wurde. Auch haben Studien gezeigt, dass die UV-
Strahlenbelastung der Erde damals 10000 mal höher war, als von Evolutionisten angenommen. Diese intensive
Strahlung würde unweigerlich durch Zerlegung des Wasserdampfs und des Kohlendioxids Sauerstoff in der
Atmosphäre freigesetzt haben.
Diese Erkenntnisse machen das Miller Experiment, das den Sauerstoff gänzlich außer Acht ließ, vollstän-
dig bedeutungslos. Wäre das Experiment unter Einbeziehung von Sauerstoff abgelaufen, hätte sich Methan in
Kohlendioxid und Wasser aufgespalten und der Ammoniak in Stickstoff und Wasser. Andererseits gäbe es in
einer Umgebung ohne Sauerstoff keine die UV-Strahlung filternde Ozonschicht in der oberen Atmosphäre, in-
folgedessen wären die angenommenen Aminosäuren sofort nach ihrer Entstehung durch die extreme UV-
Strahlung zerstört worden. Anders ausgedrückt: Mit oder ohne Sauerstoff in einer urzeitlichen Welt,
Aminosäuren hätten in jedem Fall eine für sie "tödliche" Umgebung vorgefunden.
4- Beim Miller Experiment waren neben den Aminosäuren auch viele andere Säuren mit Eigenschaften ent-
standen, die für jede lebende Struktur und Funktion schädlich gewesen wäre. Wären die Aminosäuren nicht iso-
liert worden, sondern mit den anderen Chemikalien in der Umgebung belassen worden, in der sie entstanden
waren, wären ihre Zerstörung oder Umformung in andere chemische Verbindungen unausweichlich gewesen.
Das Miller Experiment hatte im übrigen rechtsdrehende Aminosäuren erzeugt. 222 Dies widerlegte die
Theorie schon mit ihren eigenen Begriffen, weil rechtsdrehende Aminosäuren beim Aufbau lebender
Organismen keine Rolle spielen. Um zum Schluss zu kommen, die Umstände, unter denen bei Millers
Experiment Aminosäuren entstanden, waren lebensfeindlich.
Alle diese Fakten zeigen: Das Miller Experiment kann nicht für sich in Anspruch nehmen, bewiesen zu
haben, unter den urzeitlichen Erdbedingungen könne Leben entstanden sein. Das Ganze war ein sorgfältig
kontrolliertes Laborexperiment, um Aminosäuren zu synthetisieren. Die Gasmengen und -typen waren ideal
ausgewählt, damit Aminosäuren entstehen konnten. Die dem System zugeführte Energiemenge war weder zu
groß noch zu klein, sondern genau so bemessen, dass die erforderlichen Reaktionen ablaufen konnten. Die ge-
samte Apparatur war isoliert, damit keine andere chemische Substanz eindringen konnte, die die Bildung der
Aminosäuren hätte behindern können. Keine Elemente, Mineralien oder chemischen Verbindungen, die wahr-
scheinlich in der frühen Erdatmosphäre vorhanden waren, aber den Versuchsablauf verändert hätten, waren in
das Experiment einbezogen. Sauerstoff, der durch Oxidation die Bildung von Aminosäuren verhindert hätte,
ist nur eines dieser zerstörerischen Elemente. Doch selbst unter diesen idealen Laborbedingungen wären die
entstandenen Aminosäuren ohne die "Kältefalle" zerstört worden.
Miller der hatte beweisen wollen, dass das Leben ein Ergebnis zufällig auftretender Ereignisse sei, bewies
mit seinem Experiment eigentlich genau das Gegenteil, nämlich, dass Aminosäuren nur in einer kontrollierten
Adnan Oktar 701