Page 709 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
Mechanismus? Wo fand sie die benötigten Nukleotiden für den Replikationsprozess? Selbst die evolutionisti-
schen Mikrobiologen Gerald Joyce and Leslie Orgel beschreiben diese verzweifelte Situation in ihrem Buch In
the RNA World (In der RNS-Welt):
Diese Diskussion... fokussiert in gewisser Weise auf einen Strohmann: Dem Mythos von dem sich selbst replizieren-
den RNS Molekül, dass aus einer Suppe zufällig zusammengewürfelter Polynukleotide aufsteigt. Diese Sichtweise
ist nicht nur im Licht unseres herrschenden Verständnisses der präbiotischen Chemie unrealistisch, sie überstrapa-
ziert, was das katalytische Potential der RNS angeht, auch die Leichtgläubigkeit eines Optimisten. 239
3- Selbst wenn wir annehmen, es habe selbstreplizierende RNS in der urzeitlichen Welt gegeben, dass zahl-
reiche Aminosäuren jeden Typus' verfügbar gewesen seien, deren sich die RNS hätte bedienen können, dass
also all die Unmöglichkeiten irgendwie doch stattgefunden hätten, die Situation hätte gleichwohl nicht zur
Bildung eines einzigen Proteins geführt; denn die RNS enthält ausschließlich die Informationen über die
Proteinstruktur. Aminosäuren sind jedoch "Rohmaterialien". Trotzdem gibt es keinen Mechanismus zur
Proteinproduktion. Die Existenz von RNS als ausreichend für die Proteinproduktion zu betrachten, ist genauso
unsinnig, wie zu erwarten, den Konstruktionsplan eines Autos auf einen Haufen aufgestapelter Autoteile zu
werfen, würde den Zusammenbau des Autos entsprechend der im Bauplan niedergelegten Instruktionen ver-
anlassen, ohne dass dazu eine Fabrik und Arbeiter nötig wären. Genau so wenig kann der in der RNS enthal-
tene Bauplan von selbst Proteine herstellen, ohne die Kooperation anderer zellularer Komponenten, die den in
der RNS enthaltenen Anweisungen folgen.
Proteine werden in einer "Ribosomenfabrik" mithilfe zahlreicher Enzyme in einem extrem komplizierten
Prozess innerhalb einer Zelle produziert. Ein Ribosom ist eine aus Proteinen bestehende komplexe
Zellorganelle. Dies führt zwangsläufig zu einer weiteren unvernünftigen Annahme, nämlich der, dass auch
Ribosomen zur gleichen Zeit zufällig entstanden sein müssen. Selbst Nobelpreisträger Jacques Monod, der
einer der fanatischsten Verteidiger der Evolution und des Atheismus' war, erklärte, Proteinsynthese könne nie-
mals lediglich auf der in den Nukleinsäuren enthaltenen Information basieren:
Der Code ist bedeutungslos, solange er nicht übersetzt ist. Der Übersetzungsmechanismus einer modernen Zelle
besteht aus wenigstens 50 makromolekularen Komponenten, die wiederum selbst in DNS codiert sind: der Code
kann nicht übersetzt werden außer durch bereits übersetzten Code selbst. Es ist der moderne Ausdruck für "omne
vivum ex ovo". Wann und wie wurde dieser Kreis geschlossen? Es ist äußerst schwer, sich das vorzustellen. 240
Wie hätte eine RNS Kette in der urzeitlichen Welt eine solche Entscheidung treffen sollen, und welche
Methoden sollte sie angewendet haben, um selber eine Proteinproduktion zu bewerkstelligen, die die
Einbeziehung der Arbeit von 50 spezialisierten Partikeln erfordert? Evolutionisten haben keine Antwort auf
diese Fragen. Ein Artikel aus dem hervorragenden Wissenschaftsmagazin Nature macht klar, dass das
Konzept der "sich selbst duplizierenden RNS" ein vollständiges Phantasieprodukt ist und das tatsächlich expe-
rimentell eine solche RNS bisher nicht erzeugt werden konnte:
Die DNS Replikation ist derart fehleranfällig, dass sie die vorherige Existenz von Proteinenzymen voraussetzt, die die
Kopiertreue eines gengroßen Teils der DNS verbessern. Catch-22 (Jargon: Teufelskreis) meinen Maynard Smith und
Szathmary. Weitere Überlegungen zur RNS mit ihren heute bekannten Eigenschaften, sowohl Information zu tragen
als auch enzymatisch aktiv zu sein, führen die Autoren zu der Feststellung: "Im Wesentlichen brauchten die ersten
RNS Moleküle keine Protein-Polymerase um sich zu replizieren, sie replizierten sich selbst." Ist das Tatsache oder
Hoffnung? Ich hätte es für relevant gehalten, Biologen generell darauf hinzuweisen, dass unter den Quadrillionen
künstlich synthetisierten Zufalls-RNA-Sequenzen nicht eine einzige selbst replizierende gewesen ist. 241
Leslie Orgel benutzt den Ausdruck "Szenario" für die Möglichkeit der "Entstehung von Leben anhand der
Theorie der RNS-Welt". In seinem Artikel "The Origin of Life" (Der Ursprung des Lebens), erschienen im
Scientific American vom Oktober 1994, beschreibt er, welche Eigenschaften diese RNS gehabt haben müsste
und deren Unmöglichkeit des Auftretens:
Dieses Szenario könnte so abgelaufen sein, wenn die präbiotische RNS zwei Eigenschaften gehabt hätte, die jedoch
heute nicht nachgewiesen werden können: Replikationsfähigkeit ohne auf Proteine angewiesen zu sein und die
Fähigkeit, jeden einzelnen Schritt der Proteinsynthese selbst zu katalysieren. 242
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