Page 747 - Atlas der Schöpfung 2
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Harun Yahya
Evolutionistische Irrtümer über die Herkunft des Ohres
Das irreduzibel komplexe System des Ohres ist etwas, dass Evolutionisten niemals befriedigend erklä-
ren können. Wenn wir die gelegentlich von Evolutionisten vorgeschlagenen Theorien anschauen, finden wir
eine einfache, oberflächliche Logik. Der Autor Veysel Atayman beispielsweise, der das Buch Im Anfang war
der Wasserstoff des deutschen Wissenschaftsautors Hoimar von Ditfurth ins Türkische übersetzt hat und der
von den Türkischen Medien für einen "Evolutionsexperten" gehalten wird, fasst seine "wissenschaftliche"
Theorie zur Entstehung des Ohrs und seine diesbezügliche Beweisführung so zusammen:
Unser Hörorgan, das Ohr, entwickelte sich als Ergebnis der Evolution der endodermen und der exodermen
Hautschichten. Ein Beweis dafür ist, dass wir tiefe Töne in unserer Magenhaut wahrnehmen. 323
Anders gesagt, Atayman glaubt allen Ernstes, dass sich das Ohr aus der Haut anderer Körperteile entwi-
ckelte und führt die Tatsache der Wahrnehmung tiefer Frequenzen durch die Haut als Beweis dafür an.
Nehmen wir zuerst seine "Theorie" und anschließend den "Beweis", den er anbietet. Wir haben soeben
gesehen, dass das Ohr eine aus Dutzenden verschiedener Elemente bestehende Struktur ist. Vorzuschlagen,
sie sei durch "Evolution von Hautschichten" entstanden, ist mit einem Wort gesagt, abenteuerlich. Welche
Mutation oder welcher Effekt natürlicher Selektion sollte solch eine Evolution geschehen lassen? Welcher
Teil des Ohrs entstand zuerst? Wie konnte dieser Teil, ein Produkt des Zufalls, durch die natürliche Selektion
ausgewählt werden, wenn er keine Funktion hatte? Wie konnte der Zufall all die sensiblen mechanischen
Komponenten des Ohrs beschaffen: Trommelfell, Hammer, Amboss und Steigbügel, die sie steuernde
Muskulatur, dass Innenohr, die Cochlea, die Flüssigkeit in ihr, die Flimmerhärchen, die bewegungssensiti-
ven Zellen, ihre Nervenverbindungen etc.
Es gibt keine Antwort auf diese Fragen. Zu glauben, diese komplexe Gesamtstruktur sei nichts als
Zufall, ist eigentlich ein Angriff auf die menschliche Intelligenz. Doch um es mit Michael Denton's Worten
zu sagen, der Darwinist "akzeptiert den Gedanken ohne die Spur eines Zweifels – so wird das Paradigma
zum Präzedenzfall" 324
Jenseits der Mechanismen von natürlicher Selektion und Mutation glauben Evolutionisten tatsächlich
an einen Zauberbesen, der die komplexesten Strukturen per Zufall entstehen lässt.
Der sogenannte "Beweis" den Atayman für seine Theorie anbringt, ist noch weitaus interessanter. Er sagt
"Die Tatsache, dass wir tiefe Töne mit der Haut erfühlen können, ist der Beweis." Was wir Töne nennen, sind
Luftschwingungen. Da Schwingungen ein physikalisches Phänomen sind, können sie selbstverständlich
auch von uns gefühlt werden. Es ist also völlig normal, wenn wir hohe oder tiefe Töne physisch spüren kön-
nen. Außerdem haben solche Töne auch physische Auswirkungen. Das Zerbrechen von Glas, das einem in-
tensiven hohen Ton ausgesetzt ist, ist ein Beispiel dafür. Das Interessante ist, dass der Autor Atayman glaubt,
diese Effekte seien Beweis der Evolution des Ohres. Seine Logik ist die: "Das Ohr empfängt Schallwellen, un-
sere Haut wird von Schallwellen beeinflusst, also entwickelte sich das Ohr aus der Haut." Folgte man dieser
Logik, könnte man auch sagen, Das Ohr empfängt Schallwellen, Glas wird von Schallwellen beeinflusst,
also entwickelte sich das Ohr aus Glas." Hat man die Grenzen der Vernunft erst einmal hinter sich gelassen,
gibt es keine "Theorie", die nicht vorgeschlagen werden könnte.
Auch andere Szenarien, die von Evolutionisten zur Entstehung des Ohrs vorgetragen werden, sind
überraschend widersprüchlich. Evolutionisten behaupten, dass sich alle Säugetiere, den Menschen einge-
schlossen, aus Reptilien entwickelt hätten. Doch wie wir schon zuvor gesehen haben, sind die
Ohranatomien von Reptilien ganz andere als die von Säugetieren. Alle Säugetiere besitzen die eben be-
schriebene dreiknochige Mittelohranatomie, während es bei allen Reptilien nur einen Mittelohrknochen
gibt. Evolutionisten antworten darauf, vier separate Knochen aus den Kiefern der Reptilien wechselten zu-
fällig ihre Position und verwandelten sich in das Mittelohr, wobei sie wiederum zufällig zu Amboss und
Steigbügelknochen wurden. Der einzelne Knochen im Mittelohr der Reptilien änderte wiederum seine
Gestalt, verwandelte sich in den Hammerknochen, und so entstand das empfindsame Dreiknochensystem
des Mittelohrs durch Zufall. 325
Diese phantastische Behauptung, die durch keinerlei wissenschaftliche Entdeckung belegt wird – sie
korrespondiert nicht mit dem Fossilienbestand – widerspricht sich vollständig selbst. Eine solche
Veränderung würde jedes Tier ertauben lassen. Wie soll die Hörfähigkeit einer Kreatur bestehen bleiben,
Adnan Oktar 745