Page 453 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
P. 453

Drittes Buch




                                                  Inhaltsverzeichnis






                                          Uebersicht des dritten Buchs.


                Das Gespräch des zweiten Tages eröffnet eine Einleitung über die
                Vorzüge der menschlichen Natur (Cap. 1, 2.) und den Werth der
                bürgerlichen Vereine (Cap. 3.), Lob der Römischen Staatsmänner, die
                durch ihre Einrichtungen dem Staate dauernden Bestand sicherten

                (Cap. 4.). Aufforderung des Lälius an den Philus, die Rolle des
                Sprechers gegen die Gerechtigkeit im Sinne des Karneades zu
                übernehmen. Verwahrung des Philus, daß man ihn nicht verkennen soll
                (Cap. 5.). Karneades hatte die Verfechter der Gerechtigkeit, den Plato
                und Aristoteles, nach Rhetoren- nicht Philosophen-Weise, bekämpft
                (Cap. 6.), er hatte gegen jene behauptet, die Gerechtigkeit sey nicht nur
                Sache der Mächtigen und der Richter, sondern aller Menschen (Cap. 7.);

                es gebe eigentlich nur ein positives Wesen, kein natürliches (Cap. 8.);
                sonst müßten alle Völker das Gleiche für Recht und Unrecht halten,
                wovon doch das Gegentheil sich aus einer Menge von Beispielen
                nachweisen lasse (Cap. 9.); ja selbst bei einem und demselben Volke
                werde zu verschiedenen Zeiten Verschiedenes für Recht gehalten
                (Beweis aus der Römischen Geschichte) (Cap. 10.). Da es kein

                Naturrecht gebe so gebe es auch keine von Natur gerechten Menschen.
                Frage, ob auch die Thiere Rechte haben, wie Pythagoras und
                Empedokles glauben? (Cap. 11.). Widerstreit der Gerechtigkeit und der
                Klugheit (Cap. 12.). Widerstreit der Gerechtigkeit und des Nutzens, bei
                dem Streben der Staaten nach Vergrößerung ihrer Macht (Cap. 13.). Im
                Grunde ist in allen Verfassungen, der monarchischen, aristokratischen
                und demokratischen, Ungerechtigkeit: Gerechtigkeit wäre nur in der

                Mischung aus allen dreien durch das Gleichgewicht möglich (Cap. 14.).
                Zusammenfassung der Ansicht des Karneades (Cap. 15.). – Ansicht der
                Epikureer von der Gerechtigkeit (Cap. 16.): Wer der Gerechtigkeit zu
                Liebe zu Grunde geht, ist ein Wahnsinniger (Cap. 17.): Das erkennen die
                Staaten, die alle lieber mit Ungerechtigkeit herrschen, als mit
                Gerechtigkeit dienen wollen (Cap. 18.): Gerechtigkeit kann man oft nicht

                üben, ohne ein Thor zu seyn: Weisheit (Klugheit) nicht ohne
                Schlechtigkeit (Cap. 19.). Anwendung dieses Grundsatzes auf mögliche




                                                          452
   448   449   450   451   452   453   454   455   456   457   458