Page 515 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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Veranstaltung, oder einer gleichsam in Praxis gesetzten Theorie.
124 Von diesen dreierlei Formen des Staates sprechen die Alten häufig:
Plato Rep. VIII, v. d. Ges. III, 680 f. Aristoteles Rep. III, 7. ff. Tacitus
Ann. IV, 33. u. andere Aeltere und Neuere, Hr. v. Haller (Restauration
der Staatswissenschaft I, 20. 479 ff.) weiß Das besser, und nimmt nur
zwei an: Einzelherrschaften und Vielherrschaften.
125 Scipio ist so wenig als Cicero ein Freund der Volksherrschaft. Auf
ähnliche Weise sagt ein Ungenannter bei Aristoteles (Rep. III, 7.): die
Demokratie sey unter den guten Verfassungsformen die schlechteste,
unter den schlechten die beste.
126 Hierüber verbreitet sich Aristoteles ausführlicher: Rep. III, 10 ff. –
Den Cyrus führt er hier an, weil Scipio Xenophons Cyropädie sehr
liebte. S. Cic. an s. Br. Quintus I, 1. 8.
127 Nach Orelli's Verbesserung der Interpunction.
128 Die Massilier hielten sich schon von ihrer Gründung an die Römer.
S. Justin. XLIII, 3 u. 5. Eine eigene Schrift ( Hist. reip. Massil.) hat
man von A. Brückner (4. Götting. 1826); auch eine frühere von J. C.
Johansen ( Veteris Massiliae res. 8. Kiliae 1817). Ueber die
Clientschaften der Städte und Provinzen s. Creuzers Röm. Antiquitäten
S. 92 f.
129 Es war keine förmliche Aufhebung des Areopagus, von dem sich
noch etliche Jahrhunderte später Spuren finden, sondern nur eine
Beschränkung desselben durch den Pericles.
130 Platonische Ansicht: V. d. Ges. III, 693.
131 Der eherne hohle Stier des Phalaris ist bekannt. S. unten III, 30. 31.
vgl. Cic. v. d. Pfl. II, 7.
132 Man kann vielleicht ergänzen: »die verderblichen Umtriebe der
Demagogen, die den Staat nach und nach dem Verfall und endlich dem
Untergange entgegen führten.«
133 Wir geben diese Ausfüllungsworte für Nichts mehr als einen
Versuch, irgend einen Sinn hinein zu bringen; der aber gern einem
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