Page 688 - Philosophie und Politik: Staatstheorien von Platon, Cicero, Machiavelli und Thomas Morus (Vollständige deutsche Ausgaben)
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Widmung
Inhaltsverzeichnis
Widmung an Zanobi Buondelmonti
und Cosimo
Rucellai
Zwei Gefährten aus dem politischen Freundeskreis der Orti
Oricellarii (s. Lebenslauf, 1518). Buondelmonti nahm nach dem Tode
des Papstes Leo X. (Medici) an einer Verschwörung gegen die Medici in
Florenz teil (s. ebd., 1522). Als sie entdeckt wurde, floh er und trat in die
Dienste Franz 1. von Frankreich. Nach der Vertreibung der Medici 1527
kehrte er zurück und stand in hohem Ansehen. – Rucellai (geb. 1495)
war ein besondrer Freund Machiavellis, der seinen frühen Tod (1520) im
I. Buch seiner »Kriegskunst« beklagte.
Ich sende Euch ein Geschenk, das zwar meinen Dank gegen Euch
nicht abtragen kann, aber sicherlich das größte ist, das Niccolò
Machiavelli Euch senden konnte. Denn ich habe darin alles
zusammengetragen, was ich von den Weltereignissen weiß und was ich
mir durch lange Erfahrung und anhaltendes Lesen erworben habe. Da
weder Ihr noch andere mehr von mir verlangen könnt, dürft Ihr Euch
nicht beschweren, wenn ich Euch nicht mehr gebe. Wohl könnt Ihr die
Armut meines Geistes beklagen, wenn meine Darstellung trocken und
mein Urteil schief ist, wenn ich mich in meinen Erörterungen häufig irre.
In diesem Fall aber weiß ich nicht, wer dem andern mehr schuldig bleibt:
ich Euch, die Ihr mich zur Niederschrift von etwas zwanget, was ich aus
freien Stücken nie geschrieben hätte, oder Ihr mir, wenn ich Euch durch
meine Schrift nicht befriedigt habe.
So nehmt sie denn hin, wie es unter Freunden Brauch ist, wo man
stets mehr auf die gute Absicht des Senders als auf den Wert seiner Gabe
sieht. Seid versichert, mir gewährt der Gedanke Befriedigung, daß ich
mich zwar in manchem geirrt haben kann, aber in einem nicht: daß ich
Euch und keinem andern diese Betrachtungen gewidmet habe. Damit
habe ich wohl einige Dankbarkeit für empfangene Wohltaten bewiesen
und bin auch von dem gewöhnlichen Brauche der Schriftsteller
abgewichen, die ihre Werke stets einem Fürsten widmen und, von
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